EON, Deutschlands größter Gas-Versorger, vertraut auch in der Zeit der schwersten politischen Krise der Nachkriegszeit , die aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Unruhen in der Ukraine zwischen Russland und dem Westen entstanden ist, weiterhin auf die bisher von Moskau gewährleisteten stabilen Investitions-bedingungen in Russland selbst. Das erklärte EON- Sprecher, Dr. Adrian Schaffranietz auf Anfrage gegenüber Umwelt & Energie-Report.

EON-Sprecher Dr. Adrian Schaffranietz: Verfolgen sehr aufmerksam die Situation in der Ukraine
EON-Sprecher Dr. Adrian Schaffranietz: Verfolgen sehr aufmerksam die Situation in der Ukraine

EON unterhält seit mehr als vierzig Jahren geschäftliche Beziehungen zu Russland. Seit der Übernahme des russischen Stromerzeugers OGK-4, vor sieben Jahren, ist EON nicht nur einer der größten Abnehmer für russisches Erdgas, sondern auch der größte ausländische Investor im russischen Energiemarkt.
Zur Lage in der Ukraine erklärte der Sprecher erklärte weiter, dass  die  Gaswirtschaft dort, weiterhin normal arbeite. Der Konzern verfolge aber dennoch sehr aufmerksam die Situation im Land.
Erst vor wenigen Tagen  hatte  der Chef der russischen Erdgas-Gesellschaft Gazprom , Alex Miller,  in Gegenwart des russischen Regierungschefs Dmitrij Medwedjew, erklärt, dass die Gesellschaft der Ukraine am 3. Juni den Gashahn zudrehen werde, sollten nicht bis zu dem Zeitpunkt alle Schulden von Kiew gegenüber Gazprom in Höhe von rund 3,5 MRD Dollar beglichen sein. Sollte die russische Regierung Kiew tatsächlich den Gashahn zudrehen, würde das bedeuten, dass auch ein Teil des russischen Erdgases, das über die Ukraine nach Deutschland und weiteren Staaten in Europa geliefert wird, ausbleibt. Deutschland deckt mehr als ein Drittel seines Gasverbrauchs aus russischen Lieferungen. Etwa die Hälfte dieser Gasimporte fließt bisher durch die Ukraine. Besonders betroffen wären von einem Lieferstopp Ungarn, Polen und die Slowakei, Österreich, aber auch Kroatien, und Rumänien. Experten schätzen, dass selbst ein teilweiser Lieferstopp aus Russland Verbraucher und Wirtschaft in Europa in Form höherer Preise zu spüren bekämen.