Schützt die Cyberkriegseinheit der Bundeswehr Atomkraftwerke gegen Attacken aus dem netz?Dunklen .. . ? Gegen Cyber-Attacken aus dem Netz?
Schützt die Cyberkriegseinheit der Bundeswehr Atomkraftwerke gegen Attacken aus dem Netz?

Mischt die Cyberkriegs-einheit der Bundeswehr beim Schutz deutscher Atomkraftwerke vor möglichen Cyber-Attacken mit? Diese Frage hatte Umwelt-Energie-Report im Interview auch der atompolitischen Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im Bundestag, Sylvia Kotting – Uhl, gestellt. (Lesen Sie hier bei uns dazu das Interview :  „Atom-Fan Günther Oettinger ist da eine Fehlbesetzung) „Die Bundesregierung hat vor allem erkennen lassen, dass sie nicht an eine Gefahr glaubt“, fasste Kotting-Uhl die gesamte Haltung der Bundesregierung im Interview zusammen.

Unruhig geworden wollten wir im Anschluss an dieses Interview aber auch wissen wer ist  politisch, aber auch technisch überhaupt federführend zuständig für die Sicherheit unserer Atomkraftwerke gegen Cyber-Attacken? Die polititsche Federführung obliegt dem  Bundesumwelt-ministerium, ließ sich schnell ermitteln. Bei der Frage der technischen Kompetenz waren die Recherchen schon schwieriger. Denn, es gibt eine Reihe von zuarbeitenden Institutionen. Darunter das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Wir  stießen auch auf das Cyber-Abwehr-Zentrum in Bonn. Das vor drei Jahren gegründete nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn sollte Angriffe aus dem Netz verhindern und die Infrastruktur des Landes vor Hackern schützen. In dem Zentrum arbeiten sollen die verschiedensten Institionen zusammenarbeiten . Aus einem als vertraulich eingestuften Bericht des Bundesrechnungshofs, der jetzt öffentlich geworden ist, geht  allerdings hervor, dass das vom damaligen Bundesinnenminister Friedrich geschaffene Zentrum offenbar nicht in der Lage ist, seine Aufgabe zu erfüllen.

Kanzlerin Angela Merkel: Bundesregierung glaubt nicht an Cyber-gefahr für AKW's
Kanzlerin Angela Merkel: Bundesregierung glaubt nicht an Cyber-gefahr für AKW’s

Auch die Bundeswehr ist in diesem Zentrum, unter anderem auch mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD), vertreten. Da der ehemalige Sicherheitsberater von US-Präsident Clinton und heutige Berater von US-Präsident Obama in seinem Buch „World Wide War- Angriff aus dem Internet“ so hochmögend die „Cyberkriegseinheit“ der Bundeswehr beschrieben hat, wollten wir von dem Streitkräfteamt der Bundeswehr in Bonn wissen, ob diese von Clark so herausgehobene Einheit im Cyber-Abwehrzentrum etwas mit der Abwehr von möglichen Cyber-Attacken auf deutsche Atomkraftwerke zu tun hat.
Clarke hatte geschrieben die Einheit sei in der Tomburg- Kaserne in Rheinbach stationiert und sei Teil des 7000 Mann starken Kommandos für Strategische Aufklärung. Dieser Eliteeinheit gehörten bereits 2009 immerhin, laut Clarke, 76 Computerexperten an. Laut Clarke besitzt die seit 2010 einsatzfähige Abteilung erstklassige Fähigkeiten in der elektronischen Kriegs-führung. (ebenda S.97; erschienen bei Hoffmann u. Campe)
Das Streitkräfteamt in Bonn antwortete auf unsere Frage: Ist die Einheit inzwischen aufgestockt worden?:

Antwort: „Die Kräfte für Computer Netzwerk Operationen (CNO) beim Kommando Strategische Aufklärung haben nach wie vor eine Stärke von rund 60 Soldaten.“
Entweder war Clarke falsch orientiert oder die zahl der Cyber-Abwehr-Experten wurde abgebaut. Wir wollten aber auch wissen Frage: Wofür ist die Einheit konkret zuständig ?
Antwort: Die CNO-Kräfte bilden die Fähigkeit zur Aufklärung von und der Wirkung gegen und in gegnerischen Computern und Computernetzwerken unter Nutzung des Cyberraums. Diese Fähigkeit wird als ein militärisches Wirkmittel alleine oder im Verbund mit anderen eingesetzt und unterliegt den gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen für einen möglichen Einsatz, wie zum Beispiel ein Bundestagsmandat oder ein Einsatz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung.
Und schließlich stellten wir die für uns zentrale Frage: Wirkt sie bei der Abwehr möglicher Cyber-Attacken auf deutsche Atomkraftwerke mit? In welcher Form tut sie das? Im Cyber-Abwehrzentrum wird die Bundeswehr als assoziiertes Mitglied geführt.
Antwort:Ein möglicher Einsatz der CNO- Kräfte erfolgt wie unter 2. beschrieben stets auf Grundlage Artikel 87a GG bzw. Artikel 24 GG. Der Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) liegt in der Verantwortung des Innenministeriums und wird federführend durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wahrgenommen. Im Nationalen Cyberabwehrzentrum (NCAZ) wird die Bundeswehr durch den MAD, das CERTBw und das Betriebszentrum IT-Systeme Bw (BITS) vertreten. Dieter Kassing

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Cyberkriegseinheit der Bundeswehr-Atomkraftwerke sicher?