Wie sicher sind Atomkraftwerke vor Cyberattacken? Nachdem Kanzlerin Angela Merkel 2011 den Ausstieg aus der Atomkraft verfügt hat, gesteht der Innenminister ihrer Regierung, Thomas de Maizere,  quasi ein, dass die noch laufenden AKW’s tickende Bomben im Lande sind.

AKW's:Trotz  Ausstiegsverfügung, tickende Zeitbomben
AKW’s:Trotz Ausstiegsverfügung, tickende Zeitbomben

Mit einem Gesetzes-Kraftakt will die Regierung  jetzt kritische Infra-strukturen wie Energie- und Telekom-munikationsnetze besser vor Cyber-angriffen schützen.

Umwelt-Energie-Report hatte erst kürzlich die atompolititsche Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im Bundestag, Sylvia Kotting-Uhl. im Zusammenhang mit den Abhörattacken auf die Kanzlerin und die Regierungsnetze gefragt wie sicher unsere und auch die europäischen Atomkraftwerke vor solchen Attacken sind. Die Grünen-Fraktion hatte in diesem Zusammenhang verschiedene Anfragen an die Bundesregierung gestellt. Wir fragten Kotting-Uhl: “Haben die Antworten, die Sie erhalten haben, Sie zufrieden gestellt?”
Die Antwort  der Politikerin kam promt und war eindeutig: “Nein. Denn die Bundesregierung hat vor allem erkennen lassen, dass sie nicht an eine Gefahr glaubt. “Atomfan Oettinger ist da eine Fehlbesetzung”

Sylvia Kotting-Uhl:Cyber-Attacken für die Regierung bisher kein Thema Fehlbesetzung."
Sylvia Kotting-Uhl:Cyber-Attacken für die Regierung bisher kein Thema
Kanzlerin: Von "Freunden" abgehört
Kanzlerin: Von “Freunden” abgehört

Ganz anders verhält es sich mit der  US-Regierung. Sie hat schon sehr früh erkannt, dass zum Beispiel sogenannte ‘logische Bomben’ immensen Schaden anrichten können. Eine ‘Logische Bombe’ ist zum Beispiel eine Mailware, die alle Daten auf einem Computer löscht . Höher entwickelte Programme dieser Art geben der Hardware vielleicht den Befehl sich selbst zu beschädigen und damit ein Stromnetz anzuweisen, einen elektrischen Schlag zu erzeugen, der anschließend die Schaltkreise in Transformatoren durchbrennen lässt.

Die US-Sicherheits-behörden haben sich schon früh Sorgen über logische Bomben  gemacht, gesteht ihr Sicherheitsexperte Nr 1, Richard Clarke, weil sie solche und ähnliche “Sprengsätze” im gesamten Stromnetz gefunden hätten.

Bereits im Jahr 2000 legten die USA einen “Nationalen Plan für den Schutz der Informationssysteme” vor. Clarke, damals Sicherheitsberater von US-Präsident Clinton, gesteht aber auch, dass die Regierung nicht mal bereit gewesen sei die Industriezweige in Verantwortung zu nehmen die für die verwundbaren kritischen Infrastrukturen verantwortlich waren. Das will de Maizere nun in Deutschland anders angehen. Er will die Industrie in die Pflicht nehmen.

Clarkes Eingeständnis im Jahr 2000, die US-Ministerien hätten trotz Aufforderung des US-Präsidenten, nicht mal genug getan, um ihre eigenen Netze zu schützen, ruft auch Erinnererungen  an  deutsche Gegenwartsgeschichten hervor. Erst heute, fast 15 Jahre später, beginnen die Regierungsverantwortlichen in Deutschland damit das Thema als solches überhaupt erst wahrzunehmen. Dies, nachdem die Kanzlerin von den Freunden aus Übersee und denen aus Peking abgehört wurde und 2007 der stellvertretende Leiter des Verfassungsschutzes, Hans Remberg, der Kanzlerin und dem Kabinett mitgeteilt hatte, dass die Chinesen neben den Komputern des Kanzleramtes auch Rechner des Ressorts Finanzen, Bildung und Forschung  sowie die des Auswärtigen Amtes gehackt hätten.   Sind Atomkraftwerkesicher gegen Cyber-Attacken?

Dies alles sind aber Petitessen oder wie einst der Deutsche Bank-Vorstand Hilmar Kopper im Zusammenhang mit offenen Handwerkerrechnungen meinte Peanuts im Verhältnis zu einem möglichen Atom-Gau, vielleicht hervorgerufen durch eine ‘logische Bombe’. Hier ginge es nicht nur um die Frage der Sicherheit und dem Schutz vor solchen  fast unvor-stellbaren Katastrophen in unseren dichtbesiedelten Industriestaaten, sondern auch noch um zentrale Haftungsfragen. Auch die sind weder in Deutschland noch in Europa ausreichend geklärt.

Oettinger: Notfallpläne für den Winter ;

Cyberkriegseinheit: KeinEinsatz zur Sicherheit von AKW’s