30.12.14 Gasflamme

„Weil Gasimporte im Jahr 2014 günstiger zu beziehen waren, hätten die Gaspreise für Verbraucher sinken müssen.

Die Gaslieferanten haben diese Beträge aber in die eigenen Taschen gescheffelt und nicht an die Verbraucher weitergegeben. Das hat eine aktuelle Studie ergeben, die von Energy Comment im Auftrag der Bundestagsfraktion Die Grünen erstellt wurde“, berichtet der Bund der Energie Verbraucher.
In der erwähnten Studie des Hamburger Beratungsunternehmens Energy Comment heißt es dazu: „Nach zwei stabilen Jahren brachen die Gaspreise im europäischen Großhandel 2014 ein, vor allem durch den ungewöhnlich milden Winter. Die Großhandelspreise fielen von durchschnittlich 2,71 ct/kWh im Jahr 2013 auf 2,29 ct/kWh im ersten Halbjahr und 2,14 ct/kWh im zweiten Halbjahr 2014.“ Das Unternehmen kommt in der Studie zu dem Schluss: „Die Einsparung pro Haushalt könnte im landesweiten Durchschnitt bei 108 Euro liegen. Sie reicht von 17 Euro in Berlin bis 139 Euro in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.“

Unklar wer das Gasgeld eingesackt hat
Es ist zunächst schwer auszumachen , wo die Zusatzgewinne aus sinkenden Einkaufspreisen tatsächlich landen. Das können die regionalen und überregionalen Gasversorger, Gashändler oder Stadtwerke sein.
Stadtwerke können mit ihren Lieferanten einen Jahresvertrag zu festen Preisen abschließen und damit das Risiko steigender Preise abwälzen. Sie können aber auch ganz auf kurzfristige Preisformeln setzen. In dem Fall profitiert es von sinken-den Preisen, muss aber auch bei steigenden Preisen mehr bezahlen.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) verwies bei Bekanntwerden der Studie auf die unterschiedlichen Einkaufsstrategien der Versorgungsunternehmen. Allen Auftragsstudien und Durchschnittsbetrachtungen zum Trotz gelte zudem: „Die Gaspreise bilden sich im Wettbewerb”, erklärte ein Verbandssprecher. Immerhin hätten Verbraucher ja die Wahl zwischen zahlreichen alternativen Anbietern und deren Erdgastarifen.