Federica Mogherini bei Irans Staatspräsident Hassan Rouhani
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wurde auch von Irans Staatspräsident Hassan Rouhani empfangen

Zwei Wochen nach Abschluss eines Atomabkommens mit Iran ist die EU-Außenbeauftrage Federica Mogherini zu einem Treffen mit dem iranischen Außenminister Jawad Zarif nach Teheran gereist.
Mogherini betonte nach dem Gespräch gestern (Dienstag,29.07.) Abend die politische und wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens für die Region. “Europa und der Iran haben nicht nur kulturell und geografisch eine starke Bindung, sondern auch wirtschaftlich durch den Handel. Gerade deshalb ist es für mich persönlich wichtig darauf hinzuweisen, dass, wenn die Sanktionen Hand in Hand mit der Umsetzung des Abkommens aufgehoben werden, Sie mit einem großen Interesse aus dem Investitions- und Wirtschaftsbereich aus der EU rechnen können”, sagte Mogherini.

Mit  dem Abkommen neues Kapitel aufschlagen

Sie bewertete das Abkommen auch als Chance für ein neues Kapitel in der Nahost-Politik. “Wir teilen auch eine Region. Wir ‘teilen’ den Nahen Osten, die Mittelmeerregion aus zwei verschiedenen Richtungen, aus dem Osten und aus dem Westen. In gewisser Weise sind wir Nachbarn. Durch das Abkommen können wir ein neues Kapitel aufschlagen, das einen anderen Rahmen für die Region beinhaltet.

Dies gehört wahrscheinlich zu den schwierigsten Kapiteln, die wir öffnen, aber ich denke, es ist auch eines der wichtigsten. Wenn es uns gelingt, ein anderes Verständnis von den Dynamiken in der Region zu unterstützen, ein Verständnis, das auf eher auf Kooperation als auf Konfrontation beruht, brächte das allen in der Region und auch darüber hinaus Vorteile”, bekräftigte Mogherini.

Javad Zarif:  Iran und die EU hatten zuvor umfangreiche Beziehungen und wir hoffen gemeinsam mit der Überwindung der Krisen, nun mit Hilfe der Atomeinigung eine neue Phase der Beziehungen zu beginnen.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mit Irans Außenminister Zarif
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mit Irans Außenminister Javad Zarif

Am 14. Juli 2015 hatten sich in Wien der Iran und die EU, die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland nach über zehn Jahre währenden Verhandlungen auf ein Abkommen über das iranische Atomprogramm geeinigt. Lesen Sie dazu auch: Iran plant neue Atomkraftwerke