Irans Präsident Rohani und Kreml-Chef Wladimir Putin: US-Außenminister John Kerry dankte Putin für seine Rolle bei der wichtigen Teilerfüllung des Atom-Deals
Irans Präsident Rohani und Kreml-Chef Wladimir Putin: US-Außenminister John Kerry dankte Putin für seine Rolle bei der wichtigen Teilerfüllung des Atom-Deals

Die Angaben wie viele Tonnen  des niedrig angereicherten Urans im Rahmen des im Juli abgeschlossenen Atom-Deals am Montag per Schiff den Iran wirklich in Richtung Russland verlassen haben, sind widersprüchlich.

Während die von Moskau gesteuerte Nachrichten- Agentur Sputnik-news heute, den 29.Dezember, berichtete mehr als elf Tonnen niedrig angereicherten Urans hätten am Montag per Schiff den Iran in Richtung Russland verlassen, erklärte der zuständige Vizepräsident Irans, Ali Akbar Salehi, der iranischen Nachrichtenagentur Isna zufolge, neun Tonnen niedrig angereicherten Urans seien auf dem Weg nach Russland.

Irans Atomchef Ali Akbar Salehi: Der gesamte Transport angereicherten Urans nach Russland ist jetzt abgeschlossen ...
Irans Atomchef Ali Akbar Salehi: Der gesamte Transport angereicherten Urans nach Russland ist jetzt abgeschlossen …

Der gesamte Abtransport sei somit abgeschlossen. US-Außenminister John Kerry sprach ebenfalls von mehr als elf Tonnen.
„Unter Vermittlung Russlands wurde aus dem Iran das gesamte übrige angereicherte Uran abtransportiert“, heißt es, laut Sputnik- news, in der Pressemitteilung des russischen Außenministeriums.

„Somit wurde die wichtigste und am schwierigsten erfüllbare Bestimmung des Atomabkommens erledigt“, erklärte das russische Außenministerium. Das Abkommen wurde im Juli dieses Jahres in Wien im Rahmen der Sechser-Gruppe abgeschlossen.
Dieses Ergebnis konnte dank nachhaltiger und fleißiger Arbeit erreicht werden, die Russlands Atomkonzern Rosatom und die iranische Atomenergiebehörde erledigt haben, verlautete ebenfalls aus dem Moskauer Außenamt.
„Wir rufen alle anderen Teilnehmer dieses Prozesses auf, allen notwendigen Eifer und konstruktives Vorgehen zu zeigen, um das Abkommen schnellstmöglich umzusetzen“, so lautet eine weitere offizielle Darstellung aus Moskau.

US-Außenminister Kerry: Unschätzbare Rolle Russlands

US-Außenminister John Kerry und Kreml-Chef Wladimir Putin
US-Außenminister John Kerry und Kreml-Chef Wladimir Putin, Bild: Sergei Guneev

US-Außenminister John Kerry rechnet Russland und Kasachstan ihre Rolle beim Abtransport des niedrig angereicherten Urans aus dem Iran hoch an.
„Russland als Beteiligter des Atomabkommens und als Land mit riesengroßer Erfahrung bei Transport und Sicherung von Kernstoffen, hat eine unschätzbare Rolle bei der Abfuhr dieser Fuhre aus dem Iran sowie bei der Sicherstellung von Rohuran im Gegenzug gespielt“, sagte er.
Kerry würdigte demnach auch den Beitrag Kasachstans, das einige Mengen Rohuran zum Austausch bereitgestellt und bei der Umsetzung der Verschiffung unterstützt hatte.
„Ich habe heute mit dem kasachischen Außenminister Jerlan Idrissow gesprochen und ihm meine Dankbarkeit für all diese Anstrengungen ausgesprochen“, sagte Kerry. Aserbaidschan habe ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt.

Auch Norwegen ist beteiligt
Im Gegenzug zum Abzug des angereicherten Urans wird Iran 137 Tonnen “Yellowcake” aus Russland und Kasachstan einführen. Aber auch Nordwegen beteiligt sich an den Material- und Transportkosten mit 6 Mio Euro.

Norwegische Atomexperten überwachten bereits am Sonntag den Transport. Das pulverförmige Gemisch aus Uranverbindungen ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen.
Der Atomstreit mit dem Iran war im Sommer 2015 nach 13-jährigem diplomatischem Ringen beigelegt worden. Die sechs internationalen Vermittler und der Iran erzielten bei den letzten zweiwöchigen Verhandlungen in Wien eine historische Einigung zur deutlichen Verringerung der Atomkapazitäten des Iran.
Laut dem Abkommen garantiert der Iran unter anderem einen friedlichen Charakter seines Atomprogramms und verpflichtet sich, in den kommenden 15 Jahren nicht mehr als 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereichertes Uran zu besitzen. Teheran darf weder hochangereichertes Uran noch atomwaffenfähiges Plutonium herstellen. Der abgebrannte Kernbrennstoff soll unter Kontrolle der internationalen Vermittler entsorgt werden.