Woher kam der atomare Stoff mit dem Litwinenko ermordet wurde?
Woher kam der atomare Stoff mit dem Litwinenko ermordet wurde?

Woher kommt das Polonium mit dem die zwei russischen Geheimagenten Andrej Lugovoj und Dimitri Kowtun den russischen Ex-Spion Litwinenko in London ermordet haben? Diese zentrale, ungemein wichtige Frage hat auch der Londoner Richter nicht klären können, der zu Beginn der Woche nach einjähriger öffentlicher Untersuchung verkündet hat, er komme zu dem Ergebnis Russlands Präsident Putin habe den Mord an dem russischen Ex-Spion Litwinenko mit dem atomaren Stoff, ein Erzeugnis das vornehmlich in Atomkraftwerken produziert wird, gebilligt.
Fest steht lediglich , dass das billigste Polonium-210 die russische Regierung selbst liefert, schrieb der SPIEGEL bereits, nachdem der Mord 2006 bekannt wurde. In der Geschichte heißt es Russland exportiere nach Angaben von Sergej Kirijenko, dem Chef der russischen Atomenergie-Behörde, acht Gramm pro Monat in die USA. Ein Gramm aus diesem offiziellen Kanal dürfte rund zwei Millionen Dollar kosten, habe Herwig Paretzke vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit dem SPIEGEL mitgeteilt. Unabhängig davon, dass der Stoff bereits so schon sehr teuer ist, würde der Preis auf dem Schwarzmarkt- spekuliert- in Millionenhöhe wachsen. Darüber hinaus: Zudem dementiert die russische Regierung, dass ein Polonium-Diebstahl überhaupt möglich sei. Alle Atom- und Forschungsreaktoren stünden unter strenger Kontrolle.

Die Frage bestehen: Woher kam das Polonium,

….wenn zum Einen ein Diebstahl aus russischen Reaktoren –nach Angaben der russischen Regierung nicht möglich sei- und der Stoff andererseits immens teuer ist? Da Litwinenko mit dem atomaren Stoff aber ermordet wurde steht ebenso fest: Obwohl alle möglichen Quellen angeblich sicher und geschützt sind und obwohl der Stoff ungemein teuer ist, ist es möglich gewesen diesen spektakulären Mord damit auszuführen.

Es wäre gut gewesen, wenn der russische Außenminister Sergej Lawrow darauf in seiner Stellungnahme während seiner jährlichen Ansprache zur außenpolitischen Lage, wenige Tage nachdem der Londoner Richter sein Ermittlungsergebnis bekannt gegeben hatte, eingegangen wäre.

Außenminister Lawrow:
Außenminister Lawrow: Der Fall Litwinenko wird die Beziehungen vergiften …

Stattdessen polterte er die von London veranstaltete Show um den Fall des ehemaligen Mitarbeiters im russischen Geheimdienstes „wird die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland ernsthaft verkomplizieren. “

Breitseite gegen Berlin

Dann versucht er sich in der Folge noch mit einer Breitseite gegen die deutsche Bundesregierung, sie solle gefälligst die Hintergründe des Falles „unseres russisch-stämmigen Mädchens Lisa“ nicht vertuschen, das von Migranten entführt und vergewaltigt worden sein soll. „Ich denke, hier müssen Wahrheit und Gerechtigkeit triumphieren“, fordert er. ( Wir haben berichtet: Russischer Staatszirkus mit Litwinenko und Lisa, s. unten)

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier warf dem russischen Außenminister vor politische Propaganda zu betreiben und warnte davor Unfrieden in Berlin zu stiften.
Lawrows misslungener Versuch einen Nebenkriegsschauplatz zu schaffen lenken nicht von der zentralen, brisanten Überlegung ab: Wenn Geheimdienstler in der Lage sind an atomaren Stoff zu kommen, der fast ausschließlich in Reaktoren, Atommeilern produziert wird, um damit zu töten, ist es dann auch möglich, dass Terroristen daran kommen können?

Außenminister Steinmeier: Warne davor
Außenminister Steinmeier mit Kanzlerin und Wirtschaftsminister: Warne davor Unfrieden zu stiften…

Am 07. Oktober haben wir berichtet: „Die moldawischen Behörden haben in den letzten Jahren nach eigenen Angaben vier Versuche vereitelt, radioaktive Materialien an die islamistische Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu verkaufen, berichtet heute die russische, von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news.

Die radikalen Islamisten, die derzeit weite Teile Syriens und des Iraks kontrollierten, wollten damit vermutlich schmutzige Bomben bauen, vermuteten der Agentur zufolge die moldawischen Behörden.“

Und zuvor haben wir am 15. September 15 berichtet : Der Iran befürchtet, dass Terrororganisationen im Nahen Osten in der Lage sind, „schmutzige“ Waffen einzusetzen. Das erklärte der Präsident der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi,gestern, Montag 15.09. im Rahmen einer Generalkonferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien.
„Der Iran ist über die Tendenz der Schaffung neuer terroristischer Brutstätten tief beunruhigt und warnt vor Gefahren, die mit einem möglichen Einsatz von,schmutzigen’ radiologischen Waffen zusammenhängen.“, sagte Salehi laut der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:

Russischer Staatszirkus mit Litwinenko und Lisa