Belgischer Pannenreaktor Tihange: Nächster Appell zur Stillegung

Auch der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises  hat gestern, Mittwoch 29 Juni, einen massiven Appell zur sofortigen Stilllegung der belgischen Atomkraftwerke Tihange und Belgien an die betroffenen Behörden gerichtet. Der Rhein-Sieg-Kreis ist der zweitgrößte Landkreis Deutschlands.

Wörtlich lautet der Appell: „ Der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis appellieren an die belgische Regierung, die Atomkraftwerke Tihange 2 und Doel 3 sofort und endgültig stillzulegen.“

Breiter Konsens

Der Kreistag hat die Resolution in seiner Sitzung am 29. Juni  „im breiten Konsens mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vor Ort verabschiedet“.

Die  Kreistagsmitglieder  sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben darüber hinaus, wie es in seiner dazu veröffentlichten Erklärung heißt,  berichtet einen Appell an die Bundesregierung gerichtet.

Darin fordern sie die Bundesregierung auf, sie möge sich ebenfalls, wie bereits die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, für eine Stilllegung der Atomkraftwerke Doel 3 und Tihange 2 einsetzen. In dem Appell heißt es: „Weiterhin sollten Bundes- und Landesregierung zum Schutz der in der Einflusszone der Kraftwerke lebenden Menschen ein bilaterales Abkommen mit Belgien für einen möglichen nuklearen Ernstfall vereinbaren. Ebenso solle ein übernationales, grenzüberschreitendes Katastrophenschutzkonzept erarbeitet werden.“

 Die Bemühungen der Städteregion Aachen …

…und des Landes NRW, welche gegen den Betrieb der Anlagen Klage führen, werde ausdrücklich unterstützt.

„Mit großer Sorge verfolgt der Rhein-Sieg-Kreis die mit hohen Risiken verbundene Sicherheitslage in den belgischen

Atomkraftwerken in Tihange und Doel. Aus diesem Grund positioniert sich der Rhein-Sieg-Kreis gegen dieses unkalkulierbare Risiko und fordert gegenüber allen Verantwortungsträgern die Abschaltung und Stilllegung der Atomkraftwerke“, machte Landrat Sebastian Schuster den Willen des Kreistags und der Städte und Gemeinden deutlich, heißt es abschließend in der Kreistagserklärung.