Auf dem deutschen Markt ist die „Sturm-und-Drang-Zeit“ aus Sicht der Commerzbank  vorbei. Das Wachstum des Windmarktes werde (onshore und offshore zusammen) 29-09-16-logo-commerzbankinsgesamt von 9 % pro anno in den vergangenen 10 Jahren auf 5 % pro anno in den kommenden 10 Jahren sinken, bilanziert die Bank.

Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017 mit einer auf Ausschreibungen basierenden Mengensteuerung werde darüber hinaus zu einem noch größeren Wettbewerb und einer noch stärkeren Professionalisierung der Branche führen, ist sich die Bank sicher.

25.03.16 Pfeil für TextDie Bank hat in Hamburg ein Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien aufgebaut …

und sieht sich als strategischen Partner für Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Etwa 80 Mitarbeiter betreuen nach Angaben der Bank deutsche

Sturm- und Drangzeit flaut ab? Bild U&E
Sturm- und Drangzeit flaut ab? Bild U&E

Unternehmen (z.B. Windturbinenhersteller oder Developer) im In- und Ausland sowie ausländische Unternehmen in Deutschland und deren Projektgeschäft. Die Bank in Hamburg verwalte in dem Bereich ein Portfolio von rund 4,5 Milliarden Euro Kreditvolumen, davon rund 3,6 Milliarden Euro in Projektfinanzierungen, heißt in einer Mitteilung des Instituts.

Man habe bereits Solarparks in Frankreich und Deutschland, Windparks in Polen und Deutschland und auch erste Offshore-Projekte vor der belgischen und deutschen Küste finanziert. Im Cluster Erneuerbare Energien Hamburg will die Bank die Finanzierungssicht in der Branche aktiv vertreten und innovative Finanzierungsstrukturen fördern.

25.03.16 Pfeil für TextDie globalen Wachstumstreiber

für den Ausbau der erneuerbaren Energien bleiben nach Ansicht der Bank weiterhin stabil und führten insgesamt auch künftig zu weiterem Wachstum. Hierzu zählt die Bank einen weiterhin global steigenden Energiebedarf, den Klimawandel, die unsichere Versorgungslage von Primärenergieträgern sowie abnehmende Gestehungskosten für erneuerbare Energie.

Im globalen Windmarkt beobachte man vor allem eine Verschiebung des Wachstums von Europa nach Asien sowie kurz- bis mittelfristig nach Nordamerika. Zum anderen verlagere sich das Wachstum technologisch von onshore zu offshore. So sei zu erwarten, dass sich im Hinblick auf den jährlichen Zubau an Windkapazität das Verhältnis von offshore zu onshore von derzeit rund 5 % auf rund 25 % in 10 Jahren erhöhe.

25.03.16 Pfeil für TextIm Onshoremarkt sei eine Abflachung des Wachstums über die nächsten Jahre zu erwarten.

Bei den Herstellern von Windturbinen, die in den vergangenen Jahren erhebliche Kostenreduktionen hätten erreichen können, steige der Wettbewerb. In dem mittlerweile reifen Markt für Windenergieanlagen wachse die Bedeutung von Skaleneffekten, was den Konsolidierungsdruck in der Branche weiter erhöhen dürfte. 

Im Offshoremarkt sieht die Commerzbank nach wie vor große Wachstumspotenziale. Das Capex-Volumen der genehmigten Windparks liege bei ca. 100 Mrd. Euro. Die Industrie sei deutlich kapitalintensiver und die Anzahl der relevanten Hersteller entsprechend kleiner. Auch dieser Markt reife zügig, was beispielsweise an zunehmenden Standardisierungen in der Projektentwicklung zu erkennen sei.