Der Bundesrat hat am Freitag, 25. November,  einstimmig sechs Mitglieder für das Nationale Begleitgremium bestätigt, das eine vermittelnde und unabhängige Begleitung des Standortauswahlverfahrens für das Endlager des hochaktiven Atom-„Mülls“ gewährleisten soll. Die Mitglieder sollen vor allem auch  die Umsetzung der Öffentlichkeitsbeteiligung sicherstellen. Bereits

So fing es mit den Milliardenzahlen für den atomaren "Müll" mal an ...
So fing es mit den Milliardenzahlen für den atomaren “Müll” mal an …

Anfang November hatte Bundesumwelt-ministerin Barbara Hendricks drei Bürgerinnen und Bürger als Mitglieder benannt. Auch der Bundestag hatte zuvor schon die Wahl getroffen. Mit dem Beschluss des Bundesrates ist das Nationale Begleitgremium, laut Mitteilung des Bundesumweltministeriums (BMUB) vom Freitag, nun vollständig. Zur Unterstützung des Nationalen Begleitgremiums hat das BMUB eine Geschäftsstelle beim Umweltbundesamt in Berlin eingerichtet.

25.03.16 Pfeil für Text “Die einstimmige Wahl schafft Vertrauen und zeigt, dass das Problem der Endlagerung über die Parteigrenzen hinweg angegangen wird“, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Vorgang. „Dank des neu eingerichteten Gremiums wird die Suche nach einem Endlagerstandort fortan von einer unabhängigen und vermittelnden Instanz begleitet. Ich freue mich, dass sich dafür gleichermaßen kompetente wie anerkannte Persönlichkeiten gefunden haben.”

 Die Kommission “Lagerung hoch radioaktiver

Bereits 1989 haben wir so getitelt
Bereits 1989 haben wir so getitelt …

Abfallstoffe” –…

… die so genannte Endlagerkommission des Deutschen Bundestags hatte eine frühzeitige Einrichtung des Nationalen Begleitgremiums empfohlen. In der Übergangsphase bis zum Start des eigentlichen Auswahlverfahrens sollen dem Gremium zunächst neun Mitglieder angehören. Folgende sechs „anerkannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens“, wurden dazu von Bundestag und Bundesrat gewählt:

  • Klaus Brunsmeier, Bundesvorstandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND),
  • Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag,
  • Dr. Monika Müller, Studienleiterin bei der Evangelischen Akademie Loccum,
  • Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR),
  • Prof. Dr. Miranda Schreurs, Lehrstuhl für Environmental and Climate Policy an der Hochschule für Politik, München und
  • Prof. Dr. Klaus Töpfer: Nur durch  Bürgerbeteiligung kann die Gemeinschaftsaufgabe gelingen
    Prof. Dr. Klaus Töpfer: Nur durch Bürgerbeteiligung kann die Gemeinschaftsaufgabe gelingen

    Prof. Dr. Klaus Töpfer u. a. ehemaliger Bundesumweltminister.

Zuvor wurden drei Bürgerinnen und Bürger, wie bereits beschrieben,  mittels eines wissenschaftlich anerkannten, mehrstufigen und zufallsbasierten Verfahrens ausgewählt. Konkret wurden zunächst, wie das BMUB erklärt,  zufällig Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Jugendliche, telefonisch kontaktiert und zu Bürgerforen eingeladen. Im Oktober 2016 fanden fünf Bürgerforen in Hamburg, Leipzig, München, Düsseldorf und Kassel statt, von denen eines ausschließlich mit Jugendlichen besetzt war. In den Foren wurden Vertreterinnen und Vertreter für ein Beratungsnetzwerk gewählt. Dieses Beratungsnetzwerk wählte am 6. November 2016 aus seiner Mitte folgende drei Mitglieder, die dann von der Bundesumweltministerin benannt wurden:

  • 25.03.16 Pfeil für TextFrau Bettina Gaebel aus Ebenhausen (bei München)
  • Herr Prof. Dr. Hendrik Lambrecht aus Karlsruhe und
  • Frau Jorina Suckow aus Hamburg (Vertreterin der jungen Generation)

Bevor nun  das eigentliche Standortauswahlverfahren beginnen kann, ist es auf Grundlage der Empfehlungen der Erdlagerkommission zu evaluieren. Das Bundesumweltministerium will sich dafür einsetzen, dass hierzu zeitnah ein Beschluss der Bundesregierung erfolge und noch im ersten Halbjahr 2017 ein entsprechendes Gesetz durch den Bundestag beschlossen werden kann.