Das Zahlen für das Tschernobyl-Desaster ist noch nicht zuende
Gestern, Dienstag 29.November, war nun endlich der Tag an dem, dreißig Jahre nach der Tschernobyl- Gau, eine Schutzhülle über den Reaktor- Block 4 geschoben werden konnte. Anlässlich dieses denkwürdigen Tages fordert die atompolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament, Rebecca Harms, die EU müsse sich
dafür einsetzen, dass die Ukraine auf eine saubere und sichere Energieversorgung setze anstatt die Laufzeit ihrer alten Atomreaktoren zu verlängern. Hier setze die Union bislang die falschen Anreize indem der Import von Atomstrom aus der Ukraine in Aussicht gestellt werde. „Das Land, das noch immer unter den Folgen einer der größten Atomkatastrophen leidet, muss Unterstützung für eine Energiewende und nicht für die Gefahrenverlängerung erhalten,” fordert Harms.
“Die Schutzhülle ist ein beeindruckendes Bauwerk. Sie verhüllt den Katastrophenreaktor Block 4“, konstatiert Harms. Sie dürfe aber nicht dazu dienen, die großen, weiterhin ungelösten Probleme in der
Sperrzone zu verhüllen. Jetzt müssten die eigentlichen Aufräumarbeiten unter dem neuen Sarkophag beginnen. „Der alte Betonsarkophag muss abgebaut und der noch verbliebene Brennstoff geborgen werden. Der gefährliche Inhalt soll gesichert und endgelagert werden, denn auch die neue Schutzhülle ist nicht für die Ewigkeit gebaut sondern wird nur etwa 100 Jahre halten.
Doch die Finanzierung für die weiteren Arbeiten fehlt.
Die Ukraine wird das allein nicht bezahlen können. Um weitere Gefahren für die Menschen der Region zu verhindern wird auch weiterhin internationale Unterstützung notwendig sein. 30 Jahre nach dem Supergau von Tschernobyl sind die Aufräumarbeiten am Reaktor und in der Sperrzone nicht vorbei. Die EU muss bei dieser Ewigkeitsaufgabe weiter eine führende Rolle einnehmen“, fordert die atompolitische Sprecherin der Grünen im Europa-Parlament.
Schreibe einen Kommentar