Mieter, die monatlich Informationen zu ihrem Heizungsverbrauch erhalten, können diesen durchschnittlich um 10 Prozent senken. Das ist das zentrale Ergebnis des Modellvorhabens „Bewusst heizen, Kosten sparen“ berichtete am Dienstag, 21. Februar die Deutsche Energie-Agentur (dena). Demnach ist es der deutschlandweit größte Praxistest zur 08.01.16 logo denaVerbrauchstransparenz in Gebäuden. Den Test hat die Deutsche Energie-Agentur gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesbauministerium durchgeführt.  Der Abschlussbericht wurde am vergangenen Dienstag, 21. Februar, an Staatssekretär Jochen Flasbarth vom Bundesbauministerium in Berlin übergeben.

 

Gemeinsam mit ihren Partnern hat die dena in dem Pilotprojekt über mehrere Jahre die Heizungsverbräuche von rund 1.000

Wie ein Blitzeinschlag: Endlich geht uns ein Licht auf ...; Kark. U+E, pointer
Wie ein Blitzeinschlag: Endlich geht uns ein Licht auf  wie wir sparen können…; Kark. U+E, pointer

Mieterhaushalten aus Essen, München und Berlin ausgewertet. Rund 200 Haushalte erhielten dabei regelmäßige Informationen über ihren Wärmeverbrauch via Webportal, App oder per Post.

„Auch vermeintlich kleine Maßnahmen können einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende und zur Erreichung unserer Klimaschutzziele leisten“, erklärte Staatssekretär Flasbarth bei der Übergabe des Berichts. „Das Projekt zeigt uns zugleich, dass klimaschonendes Verhalten ein Lernprozess ist, dessen Basis mehr Wissen und Verbrauchstransparenz sind.“

25.03.16 Pfeil für TextLaut dena-Angaben zeigt ein Blick auf die ausgewerteten Mieterhaushalte, dass die monatlichen Einsparungen mehrheitlich im ersten Jahr der Anwendung erreicht und danach weitgehend gehalten werden. Entsprechend können rund 90 Prozent der Mieter die Nutzung der Verbrauchsinformation empfehle

25.03.16 Pfeil für Text 2.Es zeigt sich nach dena-Angaben auch, dass die Gesamtheit der Hausbewohne von den Angaben über App usw profitieren. In den Gebäuden der Modellregionen sank der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 8 Prozent. Die Agentur führt das auf den verstärkten Informationsaustausch in den Mietshäusern und durch die damit einhergehende Sensibilisierung aller Mieter zurück. Demgegenüber stehe ein nur um 2 Prozent sinkender Verbrauch im deutschen Mehrfamilienhausbestand außerhalb der Modellregionen, stellt die dena fest.

 

 

  1. 25.03.16 Pfeil für TextBei der Verbrauchsentwicklung gibt es eine Bandbreite von zweistelligen Einsparungen bis hin zu Mehrverbräuchen in den untersuchten Mehrfamilienhäusern. Da technische Hintergründe ausgeschlossen wurden, habe sich im Rahmen der Mieterbefragungen gezeigt, dass sozio-ökonomische Faktoren wie das Alter oder das Einkommen dabei eine wichtige Rolle spielen können.

Ab einer Wärmeeinsparung von drei Prozent pro Jahr rechnet sich, nach dena-Angaben,  die monatliche Verbrauchsinformation für Mieterhaushalte, die mit Funktechnik ausgestattet sind und das Webportal nutzen, wenn man die aktuellen Energiepreise und die von ista veranschlagten Kosten von durchschnittlich etwa 20 Euro pro Jahr und Haushalt zugrunde legt. Darüber hinaus entstehe ein Gewinn für den Mieter. Muss zunächst auf Funk-Messtechnik umgerüstet werden, müsste ein Mieter zwischen fünf und sechs Prozent seines Verbrauchs einsparen. Im Modellprojekt, in dem die Mieter die Information kostenlos erhielten, konnten die meisten Mieter Einsparungen von mehr als 3 Prozent erzielen.

 25.03.16 Pfeil für TextIm Austausch mit den Mietern konnten, laut Agentur, keine datenschutzrechtlichen Bedenken festgestellt werden. Allerdings gebe es noch Optimierungspotenzial, um die Nutzung der Verbrauchsinformation zu vereinfachen, da bisher beispielsweise mit jedem Mieter einzeln eine schriftliche Datenschutzerklärung abgeschlossen werden muss. Hierfür gelte es praxistauglichere Lösungen im Dialog mit Wohnungswirtschaft und Mieterbund zu finden, die zugleich die Datensouveränität der Mieter gewährleisteten.