Hochradioaktive Atomtransporte auf dem Neckar
Erstmalig sollen in der Bundesrepublik Transporte von hoch radioaktiven abgebrannten Brennelementen auf einem Binnengewässer, dem Neckar, erfolgen. Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), rufen deshalb die Bevölkerung zur Teilnahme an Protesten gegen die gefährlichen Atomtransporte auf und begrüßen ausdrücklich das juristische Vorgehen der Gemeinde Neckarwestheim gegen die drohenden Castor-Atommülltransporte auf dem Fluss von Obrigheim nach Neckarwestheim.
Die Gemeinde Neckarwestheim hat kürzlich, laut BBU- Mitteilung vom Sonntag 29. Mai, beim Verwaltungsgericht Berlin einstweiligen Rechtsschutz beantragt, um die drohenden Castortransporte zu stoppen. Es sei allerdings davon auszugehen, dass das Gericht erst Mitte Juni ein Urteil verkünden wird.
Der BBMN und der BBU haben deshalb an das Gericht appelliert möglichst schnell zu urteilen, damit mit demersten Castortransport, der schon bald erfolgen könnte, nicht Faktengeschaffen werden. Zudem rufen die beiden Organisationen weitereKommunen dazu auf, den juristischen Protest der Gemeinde Neckarwestheimzu unterstützen.
Der BBMN und der BBU bezeichnen die bereits genehmigten Castortransporte alsriskant und gefährlich, zudem werde das Atommüllproblem nur verlagert undnicht gelöst. Wiederholt haben Anti-Atomkraft-Initiativen undUmweltverbände kreativ gegen die Transporte demonstriert. Jetzt ruft das„Bündnis Castor neckarfrei“, dem rund 15 Initiativen und Verbändeangehören, zu Protesten am „Tag X“ auf.
In einer Information des„Bündnis Neckar castorfrei“ heißt es dazu: Da inzwischen die Transportgenehmigung erteilt wurde, gehen die Initiativen davonaus, dass der Abstand vom Leertransport zum ersten hoch radioaktivenTransport aus Obrigheim sehr kurz sein werde. Die Schiffe fahren, laut BBU, vermutlich in
Neckarwestheim erst dann los, wenn die ersten drei CASTOREN in Obrigheim beladen sind. Das heißt, sie fahren früh morgens in Neckarwestheim los, entladen die nächsten drei Leer-Castoren in Obrigheim und ankern über Nacht dort. Der Transport mit dem hoch radioaktiven Atommüll starte dann voraussichtlich am nächsten Tag nach Neckarwestheim.
Mit dem Leertransport müssten sich die Protestierenden voraussichtlich auf mehrere Tage andauernden Widerstand einrichten, heißt es in der BBU- Mitteilung. Für den Tag des ersten von fünf Castor-Transporten werden die Initiativen zu einer Demo und weiteren Protestaktionen während des Transports an und über dem Neckar aufrufen.
Informationen über die anstehenden Transporte und diegeplanten Protestaktionen findet man unter https://neckar-castorfrei.de..
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