Die Europäische Union hat am  Freitag, 19. Mai,  am Sitz der Vereinten Nationen in New York das Inkrafttreten des weltweiten Übereinkommens von Minamata zur Verringerung der Belastung von Quecksilber ratifiziert. Die EU und sieben Mitgliedstaaten haben ihre 04.08.15 UN-LogoRatifizierungen bei den Vereinten Nationen hinterlegt, damit haben inzwischen 52 Vertragspartner das Abkommen unterzeichnet, das ab dem 16. August für alle Vertragspartner rechtlich bindend wird. Das Abkommen ist benannt nach dem Ort, an dem die bislang schlimmsten Schäden durch Quecksilberbelastung entstanden sind.

„Der neue weltweite Vertrag über Quecksilber wird dazu beitragen, Millionen von Menschen weltweit vor der Belastung durch dieses giftige Schwermetall zu schützen“, erklärte Umweltkommissar Karmenu Vella anlässlich der Unterzeichnung. Mit der Ratifizierung habe die EU den entscheidenden Beitrag für sein Inkrafttreten geleistet. „Dies ist ein großer Erfolg der Umweltdiplomatie der EU. Die Ratifizierung unterstreicht das Engagement Europas für ein entschiedenes und abgestimmtes Handeln auf internationaler Ebene,“ so Vella weiter.

Quecksilber ist
Quecksilber istin größeren Mengen tödlich …

Quecksilber ist in großen Mengen für den Menschen tödlich und kann in relativ geringen Mengen das Nervenystem schädigen und ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Schwangere, Säuglinge und Kinder sind durch Quecksilber in der Nahrungskette besonders gefährdet.  Bis zu 80 Prozent des in Europa abgelagerten Quecksilbers stammen aus Quecksilberemissionen in anderen Teilen der Welt, deswegen war ein bindender Vertrag  auf internationaler Ebene die einzige wirkungsvolle Lösung.

Dank der Vorschriften der Quecksilber – Verordnung sei die EU nun  auf dem besten Wege, die erste quecksilberfreie Wirtschaft zu werden, stellte die Kommission in der Mitteilung anlässlich der Ratifizierung des Minamata- Abkommens fest.  So werde unter anderem der Verwendung von Quecksilber in sämtlichen industriellen Verfahren ein Ende gesetzt und die neue Verwendung von Quecksilber in Erzeugnissen und der Industrie verboten, sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass es zum Schutz von Gesundheit und Umwelt erforderlich ist.

Verwendung in der EU…

Karmenu Vella
Karmenu Vella: Millionen Menschen schützen …

 

Die Gewinnung von Quecksilber wurde 2003 eingestellt, und die Ausfuhr von Quecksilber und bestimmten Quecksilberver-bindungen aus der EU ist seit dem 15. März 2011 verboten.

In sechs Bereichen  EU-Rechtsvorschriften aktualisiert…

Es wurden sechs Bereiche ermittelt, in denen das EU-Recht bislang nicht an das Übereinkommen angepasst war: 1) Einfuhr von metallischem Quecksilber, 2) Ausfuhr von mit Quecksilber versetzten Produkten, 3) bestehende Verwendung von Quecksilber in industriellen Prozessen, 4) neue Verwendungen von Quecksilber in Produkten und Prozessen, 5) kleingewerblicher Goldbergbau und 6) Verwendung von Dentalamalgam.

Die weltweite Situation …

25.03.16 Pfeil für TextDer weltweite Einsatz von Quecksilber ist mit etwa 3600 Tonnen pro Jahr noch weiterhin hoch, wenngleich, so die Kommission,  gegenüber früheren Jahrzehnten ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Besonders problematisch ist derzeit die Verwendung von Quecksilber im kleingewerblichen Goldbergbau, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika. Schätzungen zufolge sind weltweit 10 bis 15 Millionen Menschen (davon 3 Millionen Frauen und Kinder) im kleingewerblichen Goldbergbau tätig und werden für diese Tätigkeit jährlich 1400 Tonnen Quecksilber verwendet, das größtenteils in die Umwelt gelangt.

Die nächsten Schritte …

25.03.16 Pfeil für TextDie erste Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens von Minamata über Quecksilber findet vom 24. bis 29. September 2017 in Genf (Schweiz) statt.

Auf der Tagung werden eine Reihe wichtiger Durchführungsbeschlüsse ratifiziert, darunter Leitfäden für die Bezugsquellen von und den Handel mit Quecksilber sowie für die Anwendung der besten verfügbaren Techniken als Mittel zur Verringerung der Quecksilberemissionen in die Luft.