Gaspipeline Nord-Stream 2 sorgt international für explosive Stimmung
Schon jetzt ist wegen des geplanten Baus der russischen Gaspipeline Nord-Stream 2, die von Russland nach Europa und hier direkt nach Deutschland führen soll, eine sehr angespannte internationale Gemengelage
entstanden. In die sind US-Präsident Donald Trump, der US-Senat, die Europäische Union, die Bundesregierung und auch Kreml- Chef Wladimir Putin wegen bisher unüberbrückbarer, gegensätzlicher Interessen stark verwickelt. Die USA haben sogar gegen westliche Unternehmen im Zusammenhang mit der Pipeline Sanktionen beschlossen. Die Lage könnte noch weiter stark eskalieren, sollte US-Präsident Donald Trump beim G 20 Gipfel am kommenden Freitag und Samstag, 07. und 08. Juli, in Hamburg in fast gewohnter Weise ausflippen und in seiner rüpelhaften Art Front machen gegen das Projekt.
Diejenigen, die noch die Spannungen zwischen USA und Deutschland zu Beginn der Achtziger vor Augen haben, müssten sich automatisch zurückversetzt fühlen in die Zeit von Bundeskanzler Helmut Kohl. Der CDU-Kanzler, der gerade am Samstag in
Straßburg mit einem europäischen Staatsakt geehrt und anschließend zu Grabe getragen wurde, verhandelte im April 1983, beobachtet mit Argusaugen von der Reagan- Regierung, mit dem Breschnew- Nachfolger und neuen Kreml- Chef Juri Andropow, neue Milliarden-Energiegeschäfte wie das riesige Gas-Röhrengeschäft, aus.
Es war der Beginn der über Jahrzehnte ununterbrochenen Gaslieferungen der damaligen Sowjetunion, später Russland, an Europa und besonders Deutschland. Für unser damals erscheinendes Print-Magazin, dem „Bonner-Energie-Report“ , interviewte damals Chefredakteur Dieter Kassing, auf Einladung der sowjetischen Regierung, im Kreml den sowjetischen Wirtschaftsminister Leonid Kostandow.
Westliche Gesprächspartner beeindruckte er durch seine Souveränität, bestätigte der Spiegel damals in seiner Ausgabe vom 10. September 1984 den Eindruck Kassings, den der während des Interviews gewinnen konnte. Das Interview , und unser Bericht dazu, sorgten wenig später beim Besuch Kohls bei US-Präsident Reagan in Washington für größere Verstimmung. Wie uns aus den damals in Bonn ansässigen Regierungskreisen mitgeteilt wurde lagen unsere Berichte und das Interview mit Kostandow auf Reagan Tisch.
Und der US-Präsident rieb Kohl die möglichen Folgen unter die Nase: Abhängigkeit Europas und vor allem Deutschlands von dem Russengas.
Aber auch damals schon hatten die USA in Wahrheit eigene Interessen: Sie wollten Kohle in den Westen liefern. Heute ist es nicht Kohle, sondern Flüssiggas mit dem der Freund aus Übersee, „The Donald Trump“, den USA Geld in den Haushalt scheffeln und natürlich, „America first“, Jobs, Jobs, Jobs… schaffen will.
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