Moskau will ganz offensichtlich mit seinen über die eigene Nachrichten-Agentur Sputnik-news gen Westen verbreiteten Nachrichten dokumentieren wie wichtig Russengas für Europa ist. Bereits gestern, Montag 21.August hatten wir berichtet: Russischer

Gazprom-Chef Alexej  Miller: Steuert sein Unternehmen auf einen neuen Exportrekord zu ?
Gazprom-Chef Alexej Miller: Steuert sein Unternehmen auf einen neuen Exportrekord zu ?

Energieminister: Europa braucht das Russen-Gas dringend! , s. unten. Nun hat die russische Zeitung „Kommersant“ geschrieben  Gazprom bewege sich entschlossen zu einem neuen Exportrekord und wolle in diesem Jahr 185 Milliarden Kubikmeter Gas ins Ausland liefern, prompt wurde sie von Sputnik damit zitiert.

Die Gazprom-Lieferungen ins ferne Ausland stiegen demnach seit Jahresbeginn bis 15. August um 12,7 Milliarden Kubikmeter (12 Prozent) auf 118,3 Milliarden Kubikmeter. Laut „Kommersant“-Quellen beläuft sich die Exportprognose auf 185 Milliarden Kubikmeter Gas (früher sprach Gazprom von 180 Milliarden Kubikmetern). Das ist ein neuer historischer Rekord des Monopolisten.

25.03.16 Pfeil für TextDer Grund für die gestiegenen Lieferungen sei das Wachstum der Wirtschaft in den europäischen Ländern sowie der Wetter-Faktor (kalter Winter und heißer Sommer), was zum Wachstum des Gasverbrauchs sowohl direkt als auch bei der Stromerzeugung führt.

Sputnik berichtet aber auch:

„Der Import von Flüssiggas in Europa stieg um 6,9 Prozent auf 32 Milliarden Kubikmeter, darunter 1,1 Milliarde aus den USA.“ Gazprom lieferte in der ersten Jahreshälfte auf den europäischen Markt (einschließlich der Türkei) 95,8 Milliarden Kubikmeter (Zuwachs von 12,5 Prozent). Der Anteil des Unternehmens am Gasverbrauch in der EU stieg im Ergebnis um 1,9 Prozent auf 30,7 Prozent.

Zugleich senkten laut der Agentur einige Großlieferanten ihre Lieferungen. Der größte Akteur  auf dem Flüssiggas- Markt, Katar, verlagerte seine Liefermengen demnach nach Asien, weshalb die Lieferungen nach Europa um 10,2 Prozent sanken. Die Niederlande leiden demnach   weiterhin   unter der eingeschränkten Förderung in Groningen, weshalb die Lieferungen aus den Niederlanden um elf Prozent auf 21,5 Milliarden Kubikmeter sanken.

25.03.16 Pfeil für TextNiedrige Gasvorräte in europäischen Speichern, die auf den kalten Winter zurückzuführen sind, bieten Gazprom die Möglichkeit, das hohe Exporttempo aufrechtzuerhalten.

Allerdings verschärft sich allmählich der Wettbewerb – die Flüssiggas-Lieferungen nach Europa waren in der ersten Jahreshälfte höher als die Kennzahlen der 12.06.17 Trump firstvergangenen drei Jahre und nähern sich den Zahlen von 2012. Das ist mit dem Rückgang der „asiatischen Prämie“ (höhere Gaspreise in Asien als in Europa) verbunden, die auf dem Markt in den vergangenen zehn Jahren vorhanden ist, jetzt jedoch auf weniger als ein US-Dollar pro mmBtu sank.

Das Wachstum der Flüssiggas-Produktion in den USA sowie die weitere Senkung der asiatischen Prämie können zur Rückkehr einer Flüssiggasmenge nach Europa und zur Verschärfung des Wettbewerbs mit russischem Gas zu Beginn des kommenden Jahres führen.