Am kommenden Donnerstag, 30. November, findet die Opec- Sitzung in Wien statt, an der sich auch die Partnerstaaten, darunter Russland, beteiligen werden. Bei diesem Treffen, zitierte die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am Sonntag, 26. November, die US-Agentur Bloomberg, dürfte die Allianz das Ölförderlimit für ein

Kreml-Chef Wladimir Putin der “Energie-Zar der Welt” ?,  vor der Wiener OPEC-Verhandlung. am 30.November

weiteres Jahr verlängern, wobei Saudi-Arabien, der größte Ölproduzent weltweit, so die Agenturen, keine Hauptrolle mehr spielen wird. Die jetzt laufende Vereinbarung läuft im März 2018 aus.

Es ist anzunehmen, dass auch im Kreml das  Bloomberg- Zitat:„Putin ist jetzt der Energiezar der Welt“, nicht ohne Stolz wahrgenommen wurde. Ob auch mit innerer Überzeugung, ist nicht überliefert. Die Einschätzung, die Bloomberg da wiedergegeben hat, soll auf einem Urteil  der ehemaligen CIA-Expertin Helima Croft beruhen.

Vor einem Jahr war es der Opec erstmals seit 15 Jahren gelungen, mit den Nicht-Opec-Ländern ein Förderlimit zu vereinbaren, wodurch das Bündnis  aus der achtjährigen Krise herausgekommen war. Auch Russland ist auf die Förderkürzung eingegangen und überschreitet seit mehr als einem halben Jahr nicht die festgelegte Höchstgrenze, berichtet Sputnik.

Im Vorfeld des Russland- Besuchs seines saudischen Amtskollegen Salman ibn al-Aziz Al Saud habe Putin vorgeschlagen, so die beiden Agenturen, die Förderkürzungen zu verlängern, was einerseits ein kurzzeitiges Preishoch auslöste und andererseits zu einer hektischen Diplomatie zwischen Opec- sowie Nicht-Opec-Staaten führte.

Bringt der der “Energiez-Zar der Welt” die Preise ins Rutschen …oder …?

Russland ist Bloomberg zufolge bereit, in den angegebenen Rahmen zu bleiben, um das aktuelle Preisniveau beizubehalten: Nach der im Jahr 2016 abgeschlossenen Vereinbarung sei der Preis vom 45 bis auf 63 US-Dollar pro Barrel gestiegen. Eine  weitere Erhöhung sei für Russland aber nachteilig: Denn je teurer das Öl, desto stärker sei der Rubel, was den Exportertrag negativ beeinflusse.

Für Saudi-Arabien sei es hochkomplex, auf Russlands Interessen einzugehen, zitiert Sputnik aus dem Bloomberg-Bericht, denn die Saudis hätten sich daran gewöhnt, ihre Bedingungen zu diktieren. Momentan erlebe das Königreich aber schwere Zeiten — die schwächelnde Wirtschaft und Massenarreste unter den Mitgliedern der Königsfamilie hätten dazu geführt, dass Saudi-Arabien die höheren Ölpreise brauche.

Aus Sicht von Umwelt- und Energie-Report bleibt aber abzuwarten, ob Riad auf die versuchten Vorgaben des Kreml eingehen wird. Deutlich wird doch im Bloomberg-Bericht, dass Saudi-Arabien eher an noch höheren Ölpreisen interessiert sein müsste.  Andererseits: Eine neue Verlängerung des Förderlimits über ein weiteres Jahr würde  die Kurse vermutlich zumindest kurzfristig in die Höhe treiben. Auf lange Sicht könnte der Kurs aber weiter sinken. Der Grund: Die Weltwirtschaft ersäuft im  Öl.