Umweltschutzgüter: China ist Exportweltmeister
Deutsche Unternehmen produzierten im Jahr 2015 Güter im Wert von über 83 Milliarden Euro, die für Umweltschutzzwecke eingesetzt werden können. Umweltschutz ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Deutsche Umweltschutzgüter sind in allen Weltregionen und über alle Umweltschutzbereiche hinweg gefragt. Das zeigt ein aktueller Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) zur Umweltwirtschaft 2015, dessen
Ergebnisse gestern, Montag 4. Dezember, bekannt wurden. Aus dem Bericht geht hervor, dass aber auch der internationale Wettbewerb steigt. So hat China vor allem aufgrund der Produktion von Solaranlagen seinen Anteil (16,2 Prozent) am internationalen Handel mit potenziellen Umweltschutzgütern seit 2002 mehr als verdreifacht und ist nun Exportweltmeister. Doch direkt dahinter, an zweiter Stelle, liegt Deutschland mit einem Welthandelsanteil von 13,5 Prozent.
„Der weltweite Markt für Umweltschutzgüter wächst stetig“, stellt Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA fest. Seit einigen Jahren machen demnach insbesondere aufstrebende Schwellenländer in Asien, Südamerika und aktuell auch Afrika Boden gut. „Deutschland muss aufpassen, seine derzeit gute Stellung hier nicht zu verlieren“, mahnt Krautzberger und fordert die Umweltpolitik müsse mit den notwendigen langfristigen Zielen und den richtigen ökonomischen Rahmenbedingungen Planungssicherheit für Investoren schaffen.
Es bestehe die Gefahr, so die UBA-Präsidentin weiter mahnend, dass Deutschland die heute noch gute Position verliert, wenn nur noch die europäischen Mindeststandards umgesetzt würden. Um Innovationen zu fördern, brauche es auch ein anspruchsvolles Umweltrecht. Hier sollte eine entsprechende Entwicklung in der EU und in Deutschland vorangetrieben werden.
Lag das Produktionsvolumen im Umweltschutz 2013 bereits bei 81,6 Milliarden Euro, so ist es 2015 auf über 83 Milliarden Euro nur leicht gewachsen. Es entspricht jetzt sechs Prozent der gesamten Industriegüterproduktion. Güter, die dem Klimaschutz dienen können, stellen mit 40 Prozent des Produktionsvolumens erneut den mit Abstand größten Umweltbereich. Hierzu gehören beispielsweise Windenergie- und Solaranlagen. Krautzberger noch einmal dazu : „Die Weltklimakonferenz in Bonn hat noch einmal ganz deutlich gemacht, dass die weltweiten Anstrengungen ( zur Bekämpfung des Klimawandels, d. Red) auch dazu führen werden, dass der Weltmarkt für Klimaschutzgüter und Klimaschutztechnologien wächst. Hieraus ergeben sich wirtschaftliche Chancen, die wir nutzen sollten.“
Für die Beurteilung der internationalen Wettbewerbsposition sind, laut UBA- Bericht, nicht nur die Exporte, sondern auch die Importe von Bedeutung. Deutsche Unternehmen konkurrieren da mit ihren Produkten auch im eigenen Land mit ausländischen Anbietern. Die Entwicklung der letzten Jahre bei Solarzellen hat dies deutlich vor Augen geführt. Bei Windkraftgütern konnten deutsche Unternehmen hingegen in den letzten Jahren Anteilsgewinne auf Auslandsmärkten verzeichnen. Besonders wettbewerbsstark ist die deutsche Industrie traditionell in den Bereichen Mess-, Steuer- und Regeltechnik für den Umweltschutz sowie Abfall- und Abwassertechnologien.
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