Heute Dienstag, 5. Dezember am „Internationalen Tag des Bodens“ wird zumindest erneute in etlichen Veranstaltungen darauf hingewiesen wie wichtig der Boden für den Menschen ist. So weist Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)  darauf hin, „… dass Bodenschutz und der Trinkwasserschutz eng miteinander verknüpft sind.”

Katherine Reiche: Wir verlieren wertvolle Jahre und machen neue Schlupflöcher auf …

Wenn die Böden jedoch – etwa in Folge starker landwirtschaftlicher Düngung – zunehmend belastet werden, führt das insbesondere bei einem abnehmenden Nitratabbauvermögen der Böden zu steigenden Nitratkonzentrationen im Grundwasser, so die VKU- Aussage zum Tag des Bodens.

Auch die kürzlich vom Bundesrat verabschiedete Stoffstrombilanzverordnung werde daran nichts ändern, „ … da sie eine Reihe neuer Schlupflöcher aufmacht.“  Vor allem große Betriebe könnten letztlich sogar mehr düngen als vorher. „Wir verlieren damit erneut wertvolle Jahre für den Gewässerschutz, dabei ist es längst fünf nach zwölf. Die Gewässerqualität kann man sich nicht schönrechnen. Wir brauchen endlich ein echtes Steuerungsinstrument für den Schutz des Wassers. Andernfalls müssten die Verbraucher mit höheren Preisen und zusätzlichen Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung rechnen“, wiederholt  Reiche die schon häufiger gemachten mahnenden Feststellungen  des VKU. „Böden schützen heißt Trinkwasserressourcen schützen.“

Aus Sicht der kommunalen Abfallwirtschaft sei zu begrüßen, dass in die Stoffstrombilanzverordnung eine sogenannte Länderöffnungsklausel aufgenommen wurde, heißt es in der Stellungnahme dazu.  Damit

Die kommunale Wasserwirtschaft ist in einigen Regionen stark betroffen von steigenden Nitrat-Konzentrationen in den Rohwasserressourcen, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden. Insbesondere in Gebieten mit hoher landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsintensität wird die Vorgabe der EG-Nitratrichtlinie und der EG-Grundwasserrichtlinie von maximal 50 Milligramm Nitrat je Liter im Grundwasser vielfach nicht eingehalten…

können die Besonderheiten bestimmter Düngemittel berücksichtigt werden, wodurch die Stoffstrombilanzverordnung mit der Düngeverordnung sinnvoll harmoniert, die bereits eine entsprechende Öffnungsklausel für den Ländervollzug enthält. Die Länder können so den weiteren Einsatz von Komposten aus Bioabfällen ermöglichen, die zum größten Teil nicht auswaschbaren Stickstoff enthalten und zur Bodenverbesserung beitragen. Damit ist die Kreislaufwirtschaft von Bioabfällen

gesichert.

Hintergrund: Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Damit soll auch  ein wirkungsvoller Beitrag für Klimaschutz, Artenvielfalt und Nahrungsmittelversorgung angestrebt werden.