Ein Signal für die Befürworter russischer Gaslieferungen, zum Beispiel über die neue geplante Gaspipeline Nord-Stream 2 ? „Am vergangenen Dienstagmorgen,12. Dezember,  hatte sich im österreichischen Gas-Hub Baumgarten eine Explosion ereignet, bei der ein Mensch ums Leben kam und 21 Personen verletzt wurden. Die Gasstation, über die rund ein Drittel des für Westeuropa bestimmten Gases aus Russland transportiert wird, ist

Eine Explosion die Schwächen und Stärken offenbart …; Bild U+E

vorübergehend stillgelegt worden. Der österreichische Gas-Regulator E-Control meldete die Einstellung der Transit-Gaslieferungen in Richtung Italien, Slowenien und Ungarn. Die italienische Regierun  rief den Energienotstand aus.

Das Unglück von Baumgarten mache deutlich, welch ein hohes Risiko der Gastransit über die Ukraine habe, betonte der russische Energieexperte Alexander Frolow gegenüber dem Portal „rueconomics“, zitierte am selben Tag die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news aus dem Bericht.  Das veraltete ukrainische Gasnetz sei vor weitaus schwereren Zwischenfällen keineswegs sicher.

Baumgarten ist gewissermaßen die Endstation für russisches Erdgas – zumindest endet hier Russlands Zuständigkeit für den Brennstoff: „Dort übergibt Russland sein Gas und damit auch die weitere Verantwortung dafür an den Abnehmer“, erklärte der Experte laut Sputnik. Insofern könne Russland keineswegs für das Unglück verantwortlich gemacht werden. Dass ein paar Verrückte in Kiew trotzdem versuchen könnten, die Explosion russischen Geheimdiensten in die Schuhe zu schieben, sei nicht ausgeschlossen, wurde der Analyst von Sputnik zitiert.

Es gebe aber auch andere Interessengruppen, die versuchen könnten, das Unglück zu instrumentalisieren: „Polen etwa wird mit Sicherheit erklären, die EU solle Gelder für seine Flüssiggasprojekte bewilligen – und natürlich auch für die Verlegung von Pipelines, um das Gas dann von den Terminals in die Nachbarländer zu pumpen. Die Europäische Union weigert sich, diese Projekte zu finanzieren, und Warschau wird die Gunst der Stunde nutzen“, prognostizierte der Experte. laut Sputnik gegenüber dem Portal „rueconomics weiter.

Der Unfall am österreichischen Gas-Hub sei aber  auch ein Signal für die Befürworter russischer Gaslieferungen: „Deutschland und andere Fürsprecher des Nord Stream 2 haben jetzt ein weiteres ernstes Argument in der Hand, das ihre Position stärkt. Denn das ukrainische Gasnetz ist derart verschlissen, dass ein Unfall jeder Zeit wahrscheinlich ist. Und was ist, wenn etwas bei Frost oder bei Nachfragespitzen passiert? Um den reibungslosen Gasfluss zu sichern, sind alternative Gasrouten notwendig“, so der Experte.