Die Energiewende kommt beim Zuwachs der Erneuerbare Energien und beim Ausstieg aus der Atomenergie gut voran, bilanzierte die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende bei Vorlage  der Auswertung des Stromjahres 2017  vor etwa  einer Woche.  Eine schlechte Bilanz war 2017 jedoch bei den Treibhausgasemissionen zu verzeichnen: Das dritte Jahr in Folge stagnierte der Ausstoß des klimaschädlichen CO2, statt wie geplant zu sinken.

Die Energiewende kommt gut voran …? Patrick Graichen

Diese deutliche Erkenntnis scheint die Groko-Sondierer in Berlin allerdings nicht zu beeindrucken. Nach wie vor geht es ihnen, vor allem dem Energie-Sondierer der Union, dem NRW-Ministerpräsidenten und Chef eines Kohlelandes, um den Erhalt der Kohlemeiler und -Kraftwerke.

Im Stromsektor gingen die Emissionen infolge der nur leichten Reduzierung  der Steinkohleverstromung 2017 auch nur leicht zurück.  Im Verkehrs-, Gebäude- und Industriesektor stiegen sie, laut  Agora-Auswertung, aufgrund des höheren Mineralöl- und Erdgasverbrauchs. „Der gegenwärtige Trend läuft darauf hinaus, dass Deutschland im Jahr 2020 seine Emissionen nur um 30 Prozent statt wie geplant um 40 Prozent gegenüber 1990 vermindert“, bestätigte  Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, den Schlingerkurs der Groko-Sondierer.

Im vergangenen Jahr wurde 0,8 Prozent mehr Energie verbraucht als 2016 – Strom, Diesel und Erdgas legten zu. Es wird damit nahezu unmöglich, die von der Bundesregierung im Energiekonzept 2010 beschlossenen Energieeffizienzziele für 2020 (minus 20 Prozent Primärenergie- und minus 10 Prozent Stromverbrauch gegenüber 2008) zu erreichen, rieb Graichen den Sondierern rein.  „Die Energieeffizienz-Fortschritte sind zu gering, um zusätzliche Verbräuche aus Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum auszugleichen oder sogar zu überkompensieren“, konstatierte der Agora-Mann.