„Wenn die Stromkonzerne mit Milliardengeschäften pokern, heißt das nie was Gutes für die Verbraucherinnen und –verbraucher“,  kommentiert Lorenz Gösta Beutin, klima- und energiepolititischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag das geplante Tauschgeschäft von RWE und Eon. ( Wir haben berichtet: RWE wird grüner)

Der Tausch führt zur Machtkonzentration, Lorenz Gösta beutin, bild linksfraktion
Der Tausch führt zur Machtkonzentration, Lorenz Gösta beutin, bild linksfraktion

Aus Sicht Beutins  führt der Tausch der Konzerne „ …zu einer Machtkonzentration in den Bereichen Energieerzeugung und Netze.“ Es gibt weitere Stimmen die diese Sicht teilen.  “Mit ihrem Deal gestehen RWE und Eon das Scheitern ihrer bisherigen Versuche zur Neuaufstellung für die Erneuerbare Energiewelt ein”, sagte Grünen-Energieexperte Oliver Krischer. Wie Beutin urteilt der Grüne: Die Konzerne versuchten, “Marktbeherrschung durch Marktaufteilung” zu erreichen: “RWE bekommt die Erzeugung und bleibt Kohlekonzern mit einem bescheidenen Anteil Erneuerbarer, Eon bekommt die Verteilnetze und die Kunden.” Was das für den Wettbewerb im Strombereich bedeute, müsse man sich “sehr genau ansehen”.

Beutin analysiert weiter : „Dass diese Aufteilung der Märkte die Strompreise senken wird ist naiv , weil die Stromkonzerne die gesunkenen Börsenstrompreise seit Jahren nicht an die Privathaushalte

Marktbeherrschung durch Marktaufteilung urteilt …, Oliver Krischer ; Buendnis 90/Die Gruenen im Bundestag; Foto: Stefan Kaminski

weitergeben. Die privaten Haushalte werden den Deal am Ende bezahlen.“ Es sei schon absurd, dass ausgerechnet der Kohlekonzern RWE, dessen Vorstandschefs bis vor wenigen Jahren die Energiewende belächelt und bekämpft haben, „ …damit zum drittgrößten Ökostromerzeuger Europas wird.“ Das werde nicht ohne Folgen für die gesamte Ökostrombranche bleiben.

Der Linke: „Der Kauf des Stromnetzes durch Eon führt auch in dieser Sparte zu neuer Konzentration. Eon hofft auf die Garantierenditen im Netzbereich. Die Bürgerenergie als Garant für eine Energiewende der vielen Kleinen wird einer Energiewende der wenigen Großen weichen. Künftig wird die Bundesnetzagentur hier genauer hinsehen müssen. Ich hoffe, dass hier eine intensive und kritische kartellrechtliche Prüfung stattfinden wird.“