Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert von der Bundesregierung verschärfte Schutzmaßnahmen für Bäche und Flüsse, aber auch für andere Oberflächengewässer sowie vor allem auch für das Grundwasser.

Flüsse sauber halten ...; bild bundesreg.
Flüsse sauber halten …; bild bundesreg.

Nitratbelastungen, Pestizideinträge sowie Gefahren der Mikroschadstoffe und von Mikroplastik müssen nachhaltig eingedämmt werden, erklärte der Verband in einer Verlautbarung von Dienstag, 03. März dazu.

Gezielt richtet  der Verband  sein  Augenmerk vor allem auch auf die Landwirtschaftspolitik. Die intensive Massentierhaltung mit der damit verbundenen Gülleausbringung bleibe nicht ohne Folgen, heißt es beim BBU und greift damit in die aktuelle Diskussion zum Stand der Gewässer in Deutschland ein.  „Benötigt wird schnellstens eine neue Landwirtschaftspolitik, die der Massentierhaltung sowie Glyphosat und anderen umstrittenen Stoffen eine Abfuhr erteilt“, fordert der Verband.

Auch die Produktion von Kosmetika, Haushaltschemikalien und vielen anderen Produkten, sei mit Auswirkungen auf die  Gewässer, und auf die gesamte Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung, verbunden. Auch im Industriebereich ist umfassender Gewässerschutz dringend erforderlich, fordert der BBU.

Udo Buchholz vom BBU-Vorstand betont, dass keine Gülle in die Fließgewässer gelangen dürfe und dass bei den Produktionsabläufen darauf zu achten sei, „ …dass am Ende keine

Udo Buchholz vom BBU: Andere Agrarpolitik ... ...
Udo Buchholz vom BBU: Andere Agrarpolitik … …

Mikroschadstoffe die Flüsse belasten.“ Der BBU konstatiert: „Kurzfristig sind bei den kommunalen Kläranlagen die Vierten Reinigungsstufen dringend notwendig, um die Belastungen der Gewässer mit Mikroschadstoffen zu reduzieren.“

Der BBU bekräftigt angesichts der aktuellen Diskussion, dass die Industrie und die Politik umfassend Verantwortung übernehmen müssen. Bei der Beschaffung von Rohstoffen, Grundchemikalien und Pharmawirkstoffen dürfe nicht allein der Preis zählen. „Öko- und Sozialdumping darf für Industrieunternehmen nicht die Basis für die Einkaufspolitik darstellen“, fordert der Verband.

Aus Sorge vor möglichen Verunreinigungen des Grund- und Trinkwassers warnt der bundesweit engagierte Verband weiter vor den Gefahren des Fracking. Der BBU fordert ein ausnahmsloses Fracking-Verbot und auch international lehnt der BBU Fracking ab.

Auch einen Aufruf des BBU gibt es:

Der BBU, in dem zahlreiche Bürgerinitiativen organisiert sind, ruft die Bevölkerung weiterhin dazu auf, sich für den Schutz von Flüssen und anderen Gewässern zu engagieren. Als eine Möglichkeit empfiehlt der BBU das Engagement in Umweltschutz-Bürgerinitiativen. Sie können sich in den Kommunen z. B. für eine Verbesserung der Kläranlagen oder zum Erhalt von Flussauen und Feuchtgebieten einsetzen. Der BBU ist gerne bei der Gründung von weiteren Bürgerinitiativen behilflich. „Alleine fühlt man sich oft angesichts der zahlreichen Umweltprobleme vollkommen überlastet. Die gemeinsame Arbeit in Bürgerinitiativen wirkt dem Ohnmachtsgefühl entgegen und Bürgerinitiativen können Ziele oft schneller durchsetzen als Privatpersonen“, erläutert Udo Buchholz.