Die Nachricht von Anfang März wird plötzlich  hochaktuell, angesichts der neuen US- Sanktionen gegen Russland. Das russische Energieministerium hat  bereits seit Längerem einen Entwurf zur „Doktrin der Energiesicherheit Russlands“ konzipiert, in dem die wichtigsten Bedrohungen für den russischen Energiesektor aufgelistet sind. Das berichtete bereits  Anfang März die russische Zeitung „Wedomosti“ und wurde damit von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news, die die Sicht des Kreml gen Westen transportiert, zitiert.

Der russische Energieminister Alexander Nowak will vorbeugen ...
Der russische Energieminister Alexander Nowak will vorbeugen …

Schon in dem Bericht heißt es: Die erste Bedrohung , die in dem Entwurf aufgelistet wird, soll laut der Zeitung eine „diskriminierende Politik seitens der USA und ihrer Verbündeten“ sein. Diese Politik setze auf Beschränkungen für russische Erdöl- und Erdgasunternehmen beim Zugang zu modernen Technologien und auf das Verbot der langfristigen Fremdfinanzierung und von gemeinsamen Unternehmen mit ausländischen Firmen.  Gestern, Dienstag 10. April, berichtete Sputnik: Einen Tag nach der Einführung der neuen US-Sanktionen am vergangenen Freitag, 06. April, haben russische Milliardäre insgesamt mehr als 15 Milliarden US-Dollar eingebüßt. Diese Zahlen gehen aus dem Ranking „Bloomberg Billionaires Index“ (BBI) hervor.

Vorausschauend gibt es in der Auflistung aber auch andere Risikofaktoren: Der Zeitung zufolge werde die Energiesicherheit Russlands auch durch den Übergang zu „grüner Energie“, neue Gasexporteure sowie durch das Wachstum der Produktion von Flüssigerdgas (LNG) bedroht. Ob diese Einschätzung richtig ist, werden die nächsten paar Jahre zeigen. Deutschland stellt insgesamt bis 2030, aber auch in Teilen ein wenig länger von L- auf H-Gas um. Diese Sorte liefern aber ausschließlich Russland und auch noch Norwegen.

Zum Schluss wird laut Sputnik-Bericht  in dem  Dokuments, noch  auf die Gefahr der Erschöpfung der in Förderung befindlichen Lagerstätten von Erdöl und Erdgas so wie  niedrigere Vorräte und schlechtere Qualität neuer Lagerstätten, aber auch  auf den niedrigen geologischen Untersuchungsstand der russischen Bodenreserven verwiesen.

Der Konkurrenzfähigkeit der russischen Energieunternehmen könnten gleichfalls finanzielle Belastung und technologischer Rückstand schaden, so die russische Zeitung  „Wedomosti“ unter Berufung auf das Dokument.