Die “Russen-Wolke” über Trump… schafft überall Probleme …
…denn, sie bedroht auch womöglich die geplante Gaspipeline Nord-Stream 2, die von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland führen soll. Aber der Reihe nach: Fast zeitgleich zum Ausstieg der USA aus dem Atom-Deal mit Iran, nur ein Jahr zuvor, am 09. Mai 2017, hat US-Präsident Donald Trump bereits weltweit für Furor gesorgt.
An dem Tag entließ er spektakulär den FBI-Chef James Comey. Der erfuhr seine Entlassung, während er eine Rede hielt, aus dem Fernsehen und hielt sie für einen Scherz, machte Witze darüber. Warum war er entlassen worden? Wegen der Russen-Wolke!!!
Und die hüllt den US-Präsidenten ein und verhindert eine mögliche klare Sicht. Der bekannte US-Journalist und Buchautor Michael Wolff schreibt in seinem Buch Feuer und Zorn, das kürzlich erschienen ist: Der Präsident habe den FBI-Direktor gefeuert, und dies auch ausdrücklich so gesagt, weil das FBI zu hartnäckig gegen ihn und seine Regierung ermittelt habe. Das FBI ging handfesten Hinweisen nach Russland habe mit massiver Einwirkung, und im Kontakt mit dem Trump-Team, bei der Präsidentenwahl „The Donald“ Trampel Trump zum Sieg verholfen. Darüber hinaus suchten die Ermittler nach Beweisen für die These Moskau besitze Material über Trump mit dem er erpressbar sei. Seit der Zeit wird Trump die über ihm schwebende, bedrohliche „Russen-Wolke“, wie er sie selbst nannte, nicht wieder los. Er sieht ganz offensichtlich durch die gegenwärtig immer dichter, bedrohlicher werdende Wolke nicht mehr klar.
Mit seiner Attacke gegen den Atom-Deal mit Iran, seinem Ausstieg aus dem Abkommen, hat er vielleicht erreicht, dass die Welt von seiner bedrohten Lage abgelenkt wird. Dies aber sicherlich nur kurzfristig. Ob er weiter gedacht hat, muss stark bezweifelt werden: Die übrigen, am Abkommen beteiligten Staaten in Europa, dazu gehört nun aber auch noch Russland, werden stärker zusammenrücken. Sie können nur zusammen ihre wirtschaftlichen Pfründe, ihre Investitionen, ihre Gas – und Ölgeschäfte mit Iran sichern. Und ist es so, wie Trump befürchten muss, dass Moskau gegen ihn etwas Massives in der Hand hat von der die Welt noch nichts weiß, dann steht Moskau jetzt an der Seite Europas.
Ein Zusammenrücken der übrigen beteiligten Länder am Atom-Deal, bedeutet auch, dass,die USA
isolierter dastehen. Aber auch konkret , dass man sich nicht zum Beispiel von den Gasbezügen aus Moskau trennen wird, die schon bald 70 Jahre andauern und nun mit dem nächsten Projekt, der Gaspipeline Nord-Stream 2 noch verstärkt werden sollen. Die neue Pipeline soll sogar von Russland durch die Ostsee nach Deutschland direkt geführt werden. Dauerhaftigkeit, Kontinuität und Verlässlichkeit dokumentieren diese Pipeline-Verbindungen, die auch während der kältesten Zeit des Kalten- Krieges nicht gekappt wurden. Aber was ist mit den USA?
Trump würde Europa liebend gerne , vor allem auch Deutschland, Flüssiggas-Lieferungen bescheren. Könnten wir uns darauf verlassen? Trump ist etwas mehr als ein Jahr im Amt. Und schon stößt er die Verbündeten Frankreich, Deutschland und auch Großbritannien eisenhart mit der Aufkündigung des Atom-Deals mit Iran vor den Kopf. Und droht auch mit seinen neuen Sanktionen gegen Iran deutschen Firmen.
Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron hatten ihn kurz zuvor noch in Washington besucht und ihn inständig aufgefordert das Abkommen aufrechtzuerhalten. Die Charmeoffensive des französischen Präsidenten, seine zur Schau getragene Taktik mit der er den US-Präsidenten zur Kooperation bewegen wollte: Alles das hat nichts genützt. Auch das bleibt bei den Betroffenen haften. Ebenso mit welcher Leichtigkeit der US-Präsident im August vergangenen Jahres bei den Vereinten Nationen den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen erklären ließ.