Der russische Gasgigant Gazprom baute im letzten Jahr seine Präsenz in der EU aus, wobei sein Anteil am europäischen Gasverbrauch auf 33-34 Prozent anstieg, was eine wahre Hysterie seitens einzelner europäischer Länder und Politiker auslöste. So die Einschätzung in Moskau.

Größtes russisches Ölunternehmen
Größtes russisches Ölunternehmen

Dabei sollte  „… nicht vergessen werden, dass Russland ein traditioneller Gaslieferant auf dem  europäischen Markt ist, einschließlich Deutschland“, kommentiert Igor Juschkow vom russischen Fonds für nationale Energiesicherheit weshalb diese Initiative des russischen Ölriesen  Rosneft , nun über die  französische Firma Total noch mehr Öl nach Deutschland zu liefern, „… dort vollständiges Verständnis bekommen wird“, so Juschkow.

Außerdem müssen laut ihm die Europäer heute sogar um das russische Öl konkurrieren, weil immer mehr Öl an asiatische Märkte, zum Beispiel China,  gehe, weshalb eine solche Initiative den europäischen Interessen wohl entspreche.

„Hier gibt es einen objektiven wirtschaftlichen Aspekt: Die Ölpreise sind in Asien höher als in Europa. Also falls Öl in Westsibirien gefördert wird, ist es oft gewinnbringender, es nach China als nach Europa zu liefern. Damit sind diese Projekte Rosnefts äußerst vorteilhaft“, erläuterte Juschkow.

Darüber hinaus gebe es einen Unterschied zwischen den Sorten: In Westsibirien werde schwefelreiches Öl gewonnen, das viel teurer als die Wolga-Sorte Urals sei, das gerade vor allem an Europa via Druschba fließe. Nur bei solchen Lieferungen werde Öl vermischt und nach Urals-Preis verkauft. Rosneft mache bei diesem Projekt große Zugeständnisse gegenüber den Europäern.

„In vielerlei Hinsicht ist ein Teil der Stränge der Pipeline Druschba jetzt deswegen nicht

Rosneft- Chef, Igor Setschin, der Mann hat den direkten Draht zu Kreml-Chef Putin.  ... Trotzdem: Wird alles klappen ...?
Rosneft- Chef, Igor Setschin, der Mann hat den direkten Draht zu Kreml-Chef Putin. … Trotzdem: Wird alles klappen …?

hundertprozentig im Einsatz“, so Juschkow.

So müsse man sich keine Sorgen über die Politik machen, weil die Deutschen tatsächlich an garantierten Öllieferungen aus Russland interessiert seien. Und es seien gerade sie, die sich in erster Linie Gedanken darüber machen sollten, dass die Pläne Rosnefts umgesetzt werden, so der Experte.

Deswegen sollte es da keine Schwierigkeiten geben, zumal Rosneft bei diesem Projekt keine ausländischen Aktiva in Europa kaufen werde. Denn die EU sei besorgt gewesen, als die russischen Unternehmen zahlreiche Ölraffinerien in EU-Ländern kauften.

Was die Struktur einer solchen Ölpipeline betreffe, so werde sie sicher über das Festland verlaufen, so Juschkow, denn Öl sei im Unterschied zu Gas kein umweltfreundlicher Rohstoff, weshalb man wohl ohne Polen in diesem Projekt nicht auskommen könne.