25.07.13 Bild Schönberg zwei(Lübeck, dks) Am 11. Juli hatte die IAG (Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH) die ehemaligen Mitglieder des Deponiebeirats- Schleswig-Holstein zu einer Rundfahrt auf der Deponie Ihlenberg geladen. Auch Mitglieder beteiligter Bürgerinitiativen und interessierte Lokalpolitiker kündigten sich zu dem Termin an. Bei der Rundfahrt versuchten zwei Mitglieder der Lübecker ‘Partei-Piraten’ und Vertreter des neuen Umweltausschusses Lübeck, mittels eines Geigerzählers Werte für die dortige Strahlenbelastung zu ermitteln. Sie kamen damit aber nicht weit. Der Geschäftsführer der Deponie, Dr. Berend Krüger, ging sofort dazwischen, wie Teilnehmer berichteten. Krüger forderte die Messung sofort einzustellen und uns verwies die Gruppe von der der Deponie. Yvonne Peters, Assistentin Krügers, bezeichnete die Messaktivität als ‘Propaganda-Aktion’. Außerdem würden die IAG und deren Aufsichtsbehörde die Qualität des Wassers an den Proben aus den rund 100 Grund-, Oberflächen- und Sickerwassermessstellen auf Basis einer qualifizierten Probenahme durch zertifiziertes Fachpersonal stets kontrollieren, erklärte Peters weiter. Die ehemaligen Mitglieder des Deponiebeirats und die übrigen Teilnehmer fragen sich allerdings, wieso die Ergebnisse der Messstellen nicht der Öffentlichkeit, der Presse oder zumindest dem Umweltamt Lübeck zur Verfügung gestellt werden, wenn damit alles in Ordnung ist. Inzwischen wurden Auswertungen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern bekannt, die alles andere als beruhigend sind. Demnach befinden sich im Sickerwasser der Deponie radioaktive Substanzen wie Tritium und Cäsium, die sich nicht mehr heraus filtern lassen und in die Umgebung gelangen. Ende der Achtziger, als Deutschlands größter Atom-Skandal aufflog und in der Folge von Staatsanwaltschaften in Hanau und Brüssel, aber auch von parlamentarischen Untersuchungsausschüssen in Wiesbaden, Bonn und Brüssel  untersucht wurden, stellte sich heraus, dass atomarer ‘Abfall’ in größeren Mengen verschwunden war. Die Hälfte des jährlich anfallenden atomaren ‘Abfalls’ deutscher Atomkraftwerke wurde über den Lübecker Hafen nach Schweden transportiert. Im Lübecker Hafen verschwand eine Menge davon. Akten zu den Atomtransporten wurden vom Hafenkapitän verbrannt. Wird jetzt ein Teil der atomaren ‘Abfalltransporte’ wieder aufgespürt? Im Untergrund der größten Giftmüll-Deponie Deutschlands?