Präsident Hollande: Bundeskanzlerin Merkel in Paris ... hinter den frabigen Kulissen läuft nicht alles reibungslos
Präsident Hollande: Bundeskanzlerin Merkel in Paris … hinter den farbigen Kulissen läuft nicht alles reibungslos

„Jede Woche frage ich bei dem Kabinettchef der Ministerin nach was ist mit dem Interview von Umwelt- und Energie-Report? Aber es liegt immer noch da. Und es gibt keine Antwort, keine Reaktion auf meine Fragen“, empörte sich die Pressechefin der französischen Energieministerin Segolene Royal auf unsere Nachfrage wann denn mit den Antworten der Ministerin auf unsere Fragen zu rechnen sei.

Wir warteten immerhin schon ziemlich lange, ohne auf unsere schriftliche Anfrage auch nur irgendein Echo erhalten zu haben. Gerne hätten wir doch die Antworten der Ministerin auf unsere gezielten Fragen zur mangelhaften Haftung Frankreichs, im Falle eines atomaren Gaus, der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Bundesumweltministerin, Barbara Hendricks: Bitte berücksichtigen Sie die Sorgen der Menschen ...
Bundesumweltministerin, Barbara Hendricks: Bitte berücksichtigen Sie die Sorgen der Menschen …

 

 

 

 

 

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte fast zeitgleich die französische Regierung aufgefordert das umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim abzuschalten.

Der Atommeiler liegt 1,5 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt am linken Rheinufer zwischen Mulhouse und Freiburg im Breisgau. “Wie Sie wissen“, schrieb Hendricks ihrer französischen Kollegin Ségolène Royal, „ ist die Bevölkerung im grenznahen Bereich über die Sicherheit des Atomkraftwerks sehr besorgt”, heißt es in dem Schreiben. Hendricks bat darum, die Sorgen zu berücksichtigen und “die Stilllegung des Kraftwerks zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorzusehen”.
Frankreichs Präsident Francoise Hollande hat zwar vor Tagen eine Energiewende in Frankreich angekündigt, sie soll dazu führen , dass der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung des Landes von derzeit 75 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2025 sinkt. Ob aber das Atomkraftwerk Fessenheim still gelegt wird, ist weiter ungewiss. Aber auch auf andere wichtige Fragen, die wir Hollandes ehemaliger Lebensgefährtin Segolene Royal gestellt hatten, werden durch die bisher bekannt gewordenen Details der französischen Energiewende nicht beantwortet.
Wir haben uns nun doch entschlossen …
Wir sind der Meinung unsere Leser sollten wissen, was wir die französische Energieministerin gefragt haben.

Sie werden feststellen, dass es wichtige Fragen sind auf die wir alle dringend eine Antwort benötigen. Ihnen wird sicherlich beim Lesen schnell deutlich warum Segolene Royal die Antworten scheut. *

Französische Energieministerin Segolene Royal : Keine Antworten auf kritische Fragen
Französische Energieministerin Segolene Royal : Keine Antworten auf kritische Fragen

Frage : „Deutschland hat sich von der Nuklearenergie verabschiedet, weil sie mit erheblichen, nicht beherrschbaren Risiken verbunden ist,“ hat erst kürzlich der sozialdemokratische Bundeswirtschafts-minister, Sigmar Gabriel, öffentlich erklärt. Dem Land bleiben dennoch die besonderen Risiken, die von den Atomkraftwerken der europäischen Nachbarländer, zum Beispiel von einem Atomunfall in grenznahen französischen Atomkraftwerken ausgehen. Oder gibt es Anzeichen, dass sich die französische Regierung der Sichtweise Deutschlands hinsichtlich der Nutzung der Atomkraft anschließen könnte?

Question: „L’Allemagne s’est décidée contre l’énergie nucléaire parce qu’elle est liée aux risques considérables, non pouvant être maîtrisés,“ a expliqué récemment le ministre de l’Economie fédéral social-démocrate, Sigmar Gabriel, en public. Pourtant, pour les pays voisins européens, les risques particuliers des centrales atomiques restent, par exemple d’un accident atomique dans les centrales atomiques françaises proches de la frontière. Ou y a-t-il des indices que le gouvernement français pourrait se joindre au point de vue allemand quant à l’utilisation de l’énergie nucléaire ?
Frage: Der Reaktorunfall von Fukushima, der letztendlich zum Ausstieg der Deutschen aus der Nutzung der Atomkraft geführt hat, hat im Rahmen der europäischen Stresstests für Atomkraftwerke auch die Frage nach der Angemessenheit der bestehenden Haftungsregelungen wieder aufgeworfen. Der für diese Fragen in der Europäischen-Union zuständige Kommissar, Günther Oettinger, hat im Interview mit Umwelt-Energie-Report erklärt, gemeinsame Konsultationen im Januar des Jahres hätten gezeigt, dass noch mehr getan werden muss. Wie ist Ihre Sicht dazu?

Question: L’accident de réacteur de Fukushima, qui a mené finalement vers la sortie des Allemands de l’utilisation de l’énergie nucléaire, a soulevé de nouveau dans le cadre des tests de stress européens pour des centrales atomiques la question sur la proportion des réglementations de responsabilité existantes. Günther Oettinger, commissaire compétent allemand dans cette affaire, a expliqué dans l’interview avec le journal internet reportage d’énergie d’environnement, que les consultations communes en janvier de cette année avaient montré qu’encore plus doive être fait. Quelle est votre position à ce propos ?

Frage: Mit dem Änderungsprotokoll vom Februar 2004 zum Pariser Übereinkommen sollte festgelegt werden, dass Betreiber von Atomkraftwerken- und –Anlagen auch für Schäden haften die durch eine Naturkatastrophe entstehen wie sie in Fukushima Auslöser des Atomdesasters war. Das Änderungsprotokoll ist seit zehn Jahren nicht ratifiziert worden. Mit dem Änderungsprotokoll wurden auch die Haftungsgrenzen insgesamt erhöht. Die Kosten des Atomstroms würden steigen. Können Sie uns erklären, warum Frankreich bisher zurückhaltend war und die Änderung nicht ratifiziert hat?
Question: Avec le procès-verbal qui a été modifié en février 2004 quant à l’Entente Parisienne on voulait fixer que des entrepreneurs des centrales atomiques et placements d’énergie nucléaire portent la responsabilité également pour des dommages déclenchés par une catastrophe de nature comme c’était le cas à Fukushima. Ce procès-verbal n’a pas été ratifié depuis dix ans. Avec ce procès-verbal, les limites de responsabilité avaient également été augmentées. Les frais du courant atomique monteraient. Pourriez-vous nous expliquer pourquoi la France était réservée jusqu’à présent et qu’elle n’a pas ratifié la modification ?

Frage: Bisher regelt weder das Pariser noch das Wiener Übereinkommen einheitlich die Haftungs-obergrenzen, noch wo die Geschädigten ihre Schäden geltend machen können. Ist es nicht an der Zeit in der Europäischen Union hier für mehr Einheitlichkeit und Transparenz zu sorgen. Ist alles andere nicht eine Missachtung der Bürger der Union?

Question: Jusqu’à présent, ni l’Entente Parisienne ni l’Entente Viennoise ne règle d’une manière homogène le taux de responsabilité, y compris envers qui les victimes peuvent se faire dédommager. Ne serait-il pas temps que l’UE s’occupe de plus d’unité et de plus de transparence? Les citoyens de l’UE ne méritent-ils pas plus de vigilence et de sollicité?

Frage: Das Institut de Radioprotection et de Surete Nucleaire (IRSN) hat die Schäden durch ein mit dem nuklearen Ereignis in Fukushima vergleichbaren Fall in Frankreich im Februar 2013 auf etwas 430 Mrd.€ geschätzt. Deutschland hat bisher eine Haftungsobergrenze durch einen gemeinsamen Fonds der Atomkraftwerksbetreiber bis zu 2,5 Mrd €. Die Obergrenze Frankreichs liegt bei etwa 90 Mio €. Müsste diese Summe in einem gemeinschaftlichen Europa dringend angepasst werden?

Question: L’institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN) a estimé les dommages par an causés par un événement nucléaire en France comparable au celui de Fukushima en février 2013 à quelques 430 milliards de €. Jusqu’à présent, l’Allemagne porte un taux de responsabilité jusqu’à 2,5 milliards €, soutenu par un fonds commun des entrepreneurs de centrale atomique. Le taux pour la France se trouve à environ 90 millions de €. Est-ce que cette somme ne devrait pas d’urgence être adaptée dans une Europe commune ?

*Nun noch, ganz zum Schluss:  Genervt von solcher Ignoranz fragten wir schließlich doch noch  Korrespondenten deutscher Zeitungen in Paris nach ihren Erfahrungen mit Segolene Royal.  Einer erklärte, ohne genannt werden zu wollen, es gebe keinen richtigen und zuverlässigen Pressesprecher Royals, weil es keiner lange mit der medial unkontrollierbaren Ministerin aushalte. Ein anderer versuchte wohl uns zu trösten und erklärte:” Machen Sie sich nichts daraus, auch große Zeitungen wie die SZ oder die FAZ beißen bei frz. Ministern immer wieder auf Granit.”