03.03.16 Beznau-Plakat

Zum Auftakt ihrer neuen, großen Kampagne gegen den Schweizer Atommeiler, das „Technik-Museum Beznau“, stellt die schweizer-badische Umwelt- und Antiatombewegung, die zentrale Frage: „Handelt es sich beim Plakatmotiv um eine “leicht überzeichnete Karikatur” oder um ein Originalfoto?“

Die Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter hatte sich bereits Mitte Januar besorgt gezeigt über die unzureichende Sicherheitskultur von Atommeilern in der Schweiz. Ein Ereignis „mit sicherheitstechnischer Relevanz im Atomkraftwerk Leibstadt“ in der Schweiz hatte zu dieser Besorgnis der Staatssekretärin geführt.

Mangelnde Sicherheitkultur

Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter: Mangelnde Schweizer Sicherheitskultur ...
Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter: Mangelnde Schweizer Sicherheitskultur …

Die grenzüber-schreitende  Umwelt- und Antiatombewegung, kämpft  seit vielen Jahren  für die Schließung des ältesten Atomkraftwerks der Welt , den Schweizer Atommeiler, das „Technik-Museum Beznau“. Nun weisen  die 24 badisch-schweizer Gruppen mit…

…11.000 Plakaten, 20.000 Postkarten auf die mangelnde Sicherheitskultur der Schweizer Atommeiler  hin und starten damit erneut eine der größten Kampagnen gegen das „Technik – Museum Beznau“.

“Nichts Selbstverständliches”
„In einer Zeit, in der in allen Ländern die Egoismen zunehmen, ist eine solche grenzüberschreitende Zusammenarbeit nichts Selbstverständliches“, heißt es in einer Vorankündigung der Kampagne.

Die im letzten Jahr bekannt gewordenen Probleme des Reaktordruckbehälters im ältesten AKW der Welt in Beznau reihten sich ein in eine Vielzahl von atomaren Gefahrenquellen (Leibstadt, ZWILAG, Atommüll, Fessenheim…), „die keine nationalen Grenzen kennen und unser aller Leben gefährden, wie Fukushima und Tschernobyl deutlich gezeigt haben“, warnen die Gruppen in ihrer Kamppagnen -Vorankündigung weiter.

„Um den dringend notwendigen Abschaltdruck für das gefährliche “Technikmuseum Beznau” zu erhöhen“, haben jetzt die 24 Schweizer und deutschen Umweltgruppen, Verbände, Parteien und Bürgerinitiativen in enger Absprache und Abstimmung eine dezentrale Plakataktion organisiert.

Die Idee kam aus Deutschland …

Die Plakatidee sei aus Deutschland gekommen, die Grafik wurde dann in der Schweiz überarbeitet, so die Gruppen in ihrer Presseerklärung. Finanziert haben die Plakate alle Verbände gemeinsam und gedruckt wurden die 11.000 Plakate und 20.000 Postkarten in Deutschland, heißt es dort weiter.
Die 11.000 Plakate und 20.000 Postkarten sollen bei den anstehenden Protestaktionen im Tschernobyl- Erinnerungsjahr 2016 auch bei den Fessenheim- Brückenaktionen am 24.April 2016 und beim „Menschenstrom gegen Atom“ am 19.Juni 2016 in der Region Beznau verteilt werden.

Zunehmender Druck gegen unsichere Atommeiler

Barbara Hendricks:
Barbara Hendricks trägt dem belgischen Vizepremier Jambon ihre Befürchtungen gegen Tihange vor

Die anwachsenden Proteste gegen die unsicheren Atommeiler im französischen Fessenheim, Doel und Tihange in Belgien und Beznau und Leibstadt in der Schweiz bauen zunehmend Druck gegen die betroffenen Betreiber und Aufsichtsbehörden der Länder auf.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks trug erst kürzlich dem belgischen Vizepremier Jambon die Befürchtungen der Bundesregierung und die der deutschen Bevölkerung vor. Die StädteRegion Aachen klagt zusammen mit Greenpeace Belgien und Deutschland gegen die Wiederinbetriebnahme von Tihange. Für die StädteRegion selbst hatte deren Städteregionsrat Helmut Etschenberg nach Hendricks die Gelegenheit erhalten Jambon die Bedenken der Region vorzutragen und die Klage kurz zu erläutern. Immer mehr Städte aus der nahen und weiteren Region schließen sich der Klage an. ( Wir berichteten: s. unten).

Indizien für eine unzureichende Sicherheitskultur

Die Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter hatte zu den Schweizer Reaktoren festgestellt: „Die Vorgänge im AKW Leibstadt sind Indizien für eine unzureichende Sicherheitskultur…

…Es zeigt sich erneut, dass beim Betrieb von Atomanlagen Fragen der Sicherheitskultur viel stärker in den Blick genommen werden müssen, als das bisher der Fall ist.“
Nachtrag: Seit Anfang März ist die Auslieferung an die 24 Gruppen abgeschlossen und ab sofort gibt´s das Plakat bei den 24 Initiativen und auch für 1 Cent/Rappen im Freiburger BUND-Laden(Axel Mayer 0761/30383 und Uli Faigle, BUND und bei der NWA ( Nie wieder Atom-Kraftwerke, Murbacherstrasse, 344056 Basel ,Telefon 061 322 49 20
Fax 061 322 06 29 in der Schweiz.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Unzulängliche Sicherheitskultur bei Atommeilern        und auch:Tihange-Pannen-Reaktor-Mit 8000 Rissen in Betrieb-“Einmalig in der Welt”