02.11.15 ErdgasDas erste US-Tankschiff mit Flüssigerdgas (LNG) aus Louisiana soll Ende April in Portugal einlaufen, wie The Wall Street Journal (WJS) berichtet und deshalb von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news so zitiert wird.   „Das ist die erste Lieferung dieses amerikanischen Treibstoffs an Europa“, heißt es da.

Experte zufolge könne das amerikanische  Flüssiggas Turbulenzen auf dem europäischen Energiemarkt mit sich bringen, wo lange Zeit Russland als Hauptlieferant vertreten war, zitiert Sputnik den  WSJ-Bericht.

Das ist der Anfang eines Preiskriegs

… zwischen LNG aus den USA und dem Pipelinegas“, zitiert das Journal den Analysten Thierry Bros von Société Générale, eine der wichtigsten Geschäftsbanken Frankreichs.

Gazpromchef Alex Miller: Fürchtet Moskau die LNG-Konkurrenz aus den USA?
Gazpromchef Alex Miller: Fürchtet Moskau die LNG-Konkurrenz aus den USA?

Die USA haben im Februar mit dem Erdgasexport begonnen. Die erste Lieferung erfolgte an Brasilien durch das Unternehmen Cheniere Energy. Seitdem hat die Firma, so der Bericht von Sputnik,  langfristige Verträge auch mit einer Reihe europäischer Abnehmer abgeschlossen.

Sputnik berichtet WSJ zufolge “ist zu erwarten, dass Europa zu einem bedeutenden Markt für das amerikanische LNG werden kann.” Der Schiefergasboom  habe den Energiemarkt der USA vollkommen verändert, 2017 könne das Land zu einem Erdgasexporteur mit positiver Handelsbilanz werden.

In Europa werde das amerikanische Flüssiggas allerdings auf die Konkurrenz des russischen Treibstoffes treffen, der ein Drittel aller Erdgasressourcen auf dem Kontinent ausmacht. Neben Russland zählen Norwegen, Algerien und einige Staaten des Nahen Osten zu den größten Gaslieferanten an Europa.

Früher hatte der Energiekonzern Gazprom erklärt, von seiner Seite aus solle es  keinen Preiskrieg mit den US-Flüssiggas-Lieferanten auf dem europäischen Markt geben, berichtet Sputnik.