Auf einer Pressekonferenz in Lingen forderten gestern, Donnerstag 20. Oktober,  der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie mehrere regionale Anti-Atomkraft-Initiativen von der

Die Protestplakate hängen überall, auch in Sankt Augustin bei Bonn, dem Sitz von Umwelt- und Energie-Report
Die Protestplakate hängen überall, auch in Sankt Augustin bei Bonn, dem Sitz von Umwelt- und Energie-Report

Bundesregierung sowie den Landesregierungen in Niedersachsen und NRW die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke Lingen und Grohnde sowie der Brennelementefabrik Lingen und der Urananreicherungsanlage Gronau. Zur Erinnerung: Dazu gibt es auch Beschlüsse von Bundesrat und Bundestag, die bisher nicht umgesetzt wurden. GRÜNEN-Umweltminister Johannes Remmel forderte die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks per inzwischen veröffentlichtem  Brief dazu auf die Beschlüsse umzusetzen. (Wir berichteten mehrfach, s. unten)

Für Samstag, den 29. Oktober, rufen nun die oben genannten Organisationen zusammen mit rund 100 weiteren Initiativen zur Teilnahme an einer überregionalen Anti-Atomkraft-Demonstration in Lingen auf.  Der Auftakt soll  um 13 Uhr am Bahnhof Lingen

NRW-Umweltminister Remmel: Die Ministerin widerspricht doch glatt Bundes-und Landesbeschlüssen ...
NRW-Umweltminister Remmel: Die Ministerin widerspricht doch glatt Bundes-und Landesbeschlüssen , stellte er fest als die Bundesumweltministerin erklärte die Regierung plane nicht Gronau stillzulegen…(s. unten unsere Berichte)

beginnen. Als Demonstrationsmotto ist vorgegeben: „Atomkraftwerken den Saft abdrehen! Brennstoffversorgung aus Lingen und Gronau stoppen!“

Peter Bastian von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster erinnerte in der Pressekonferenz an die Gefahren der laufenden Alt-Reaktoren in Lingen und Grohnde, aber auch in Belgien und Frankreich. Allein deshalb werden derzeit z. B. in NRW Jodtabletten für einen Super-GAU angeschafft. „Das ist widersinnig, denn bei einem Super-GAU gibt es keinen Schutz. Es wäre viel einfacher und sinnvoller, die alternden AKW jetzt sofort abzuschalten, um die Bevölkerung zu schützen. Alternativen gibt es in Zeiten der Energiewende reichlich“, so Peter Bastian.

Udo Buchholz vom BBU verwies auf die internationale Bedeutung der Atomstandorte Lingen und Gronau:

„Aus Lingen beliefert der französische Atomkonzern Areva Brennelemente für belgische und französische

Udo Buchholz vom BBU:
Udo Buchholz vom BBU: Lingen und Gronau beliefern Schrottreaktoren …

Schrottreaktoren, darunter Doel bei Antwerpen sowie Cattenom und Fessenheim in Frankreich. Die

Urananreicherungsanlage in Gronau beliefert u. a. den belgischen AKW-Betreiber Electrabel – mit Genehmigungen der Bundesregierung. Mit Atomausstieg haben diese gefährlichen Uranbrennstoffexporte nichts zu tun. Beide Atomanlagen müssen deshalb in den Atomausstieg einbezogen und umgehend stillgelegt werden“, forderte Buchholz.

Diese Forderung wird seit diesem Jahr auch von den UmweltministerInnen aller Bundesländer erhoben.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hendricks kontra Remmel: Widersprechende Äußerungen zum Ausstieg aus Unrananreicherung Gronau

und auch:

Gespräch über Details zur Stilllegung der Urananreicherungaanlage Gronau