Der 70jährige “Spiegel” hat uns beim größten deutschen Atom-Skandal begleitet
Der Spiegel wurde gestern 70. Genau am 4. Januar 1947 erschien die erste Ausgabe des Magazins. Das Blatt hat viele große Geschichten geschrieben und große Skandale aufgedeckt. Beim größten Skandal in der Geschichte der
westdeutschen Atomindustrie, der schnell internationale Dimensionen angenommen hatte, begleitete er unseren Verlag mit dem Print-Magazin Bonner Energie-Report, der eine zentrale Rolle dabei gespielt hatte, sachlich, fair und hilfreich.
Wegen des Verdachts, aus der Bundesrepublik könnte Bombenstoff durch deutsche Atomunternehmen in Krisenregionen der Dritten Welt gelangt sein, nach Pakistan nämlich, stand die Welt plötzlich Kopf. „Die ganze Nuklearindustrie, die auch Klimapflege im Bonner Forschungsministerium betrieb, scheint außer Kontrolle geraten“, schrieb der Spiegel damals in seiner Ausgabe die am 18. Januar 1988 erschienen war. Im Brennpunkt des Skandals stand unser Energie-Report.
Hessens Umweltminister Karlheinz Weimar, mit dem wir für unser Print-Magazin ein Interview gemacht hatten, verwies so der Spiegel „mystisch auf Hinweise, die er am Mittwochnachmittag
bekommen (da hatten wir das Interview mit Weimar gemacht, d. Red.) und an die Staatsanwaltschaft weitergegeben habe. Um die Fahndung nicht zu gefährden, könne er nicht mehr sagen.
Der geheimnisvolle Informant war der Bonner Chefredakteur eines Branchen-Blatts (“Energiereport”): Chefredakteur Dieter Kassing, der sich seinerseits auf Recherchen von Schweizer Journalisten beruft.“
Der ganze Skandal schlug international hohe Wellen. Der vom Deutschen Bundestag eigens dazu eingesetzte Untersuchungsausschuss brachte Unglaubliches ans Licht. Der Herausgeber des Energie-Report, Dieter Kassing hat 2012 seine Erlebnisse und Erkenntnisse dazu im Tatsachen-Roman „NUCLEUS“ verarbeitet. (Siehe hier unsere Seite: Hintergrund)
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