Glauben Sie mir eine Kanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks im Bundestag, foto Guido Bergmann
Glauben Sie mir eine komplett erneuerbare Energieversorgung im Einklang mit der Natur  ist möglich;  Kanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks im Bundestag, foto Guido Bergmann

Eine komplett erneuerbare Energieversorgung in Deutschland  im Einklang mit der Natur sei durchaus möglich, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks heute Freitag, 23. Juni, in Berlin und stellte zugleich die Forderung auf:   „Damit das gelingt, müssen fünf Leitlinien beachtet werden.“ Die stellte sie ebenfalls vor. Diskutiert wird der bisher vorliegende   Forschungsstand dazu heute   auf einer Tagung im Bundesumweltministerium in Berlin zur “Naturverträglichen Energiewende 2050”.

Zu den zentralen Elementen gehören ambitionierte Effizienzmaßnahmen und ein stärkerer Ausbau gebäudenaher

Solarmodule vor allem auch auf Dächer; Solarpark Uchtdorf:
Solarmodule vor allem auch auf Dächer; Solarpark Uchtdorf:

Anlagen wie Solarmodule auf Dächern und Fassaden oder Wärmepumpen. Hendricks schlug bei ihrer Vorstellung dann aber einen weltweiten Bogen und erklärte: “Ohne eine weltweite Energiewende können wir die biologische Vielfalt nicht erhalten“, und schränkte zugleich ein: „Aber auch die Energiewende ist nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt.“

25.03.16 Pfeil für TextEntscheidend für eine naturverträgliche Energiewende sei, dass wir sparsamer mit Energie umgehen, auch wenn sie in Zukunft 100 Prozent erneuerbar ist, so die Ministerin.  Wir hätten zwar unbegrenzt Wind und Sonne, aber die naturverträglichen Möglichkeiten, die Anlagen aufzustellen,“… bleiben begrenzt“, so Hendricks.

 Außerdem sollten wir beim weiteren Ausbau der

Hohe Kraftanstrengung nötig ...;Präsidentin BfN Beate Jessel
Hohe Kraftanstrengung nötig …;Präsidentin BfN Beate Jessel

erneuerbaren Energien verstärkt die Gebäude nutzen und Solarenergie vor allem auf Dächern und Fassaden gewinnen, fordert die Ministerin.

Weitere Elemente eines naturverträglichen Ausbaus seien ein schonender und standortoptimierter Ausbau der Windenergie an Land und See, die Gewinnung von Biomasse aus Rest- und Abfallstoffen sowie eine naturverträgliche Nutzung der Wasserkraft. „Diese Leitlinien werden auch bisher schon zunehmend bei der Energiewende berücksichtigt, müssen aber für die weitere Entwicklung hin zu einer komplett erneuerbaren Energieversorgung in den nächsten Jahrzehnten noch stärker verankert werden“, fordert Hendricks. Wie das bundesweit, aber, um auch auf ihren weltweiten Blick von  zuvor zurückzukommen, erklärte sie nicht selbst sondern überlies es  BfN-Präsidentin Beate Jessel.

2 Offshore-Windparks pro Jahr...Bild  U+E
Leitlinie: Ausbau der Windenergie an Land und Meer …..Bild U+E

Die gestand dann schließlich ein: “Eine naturverträgliche Energieversorgung 2050 ist möglich, erfordert allerdings große Kraftanstren-gungen.“ Sie forderte mit den Weichenstellungen für 2050 müsse schon heute begonnen werden. Dabei brauchten wir nicht nur ein “Mehr” an übergreifender, auch über Verwaltungs- und Ländergrenzen ansetzender Steuerung. Wichtig ist auch, einen gesellschaftlichen und politischen Diskussionsprozess über die naturverträgliche Ausgestaltung der Energiewende in Gang zu setzen. Damit ein naturverträglicher Klimaschutzes gelingt, wollen wir, unsere Forschung in diesem Bereich fortsetzen und konkrete Vorschläge erarbeiten.”

25.03.16 Pfeil für TextErste Ergebnisse einer Studie, die derzeit im Auftrag von BMUB und BfN noch weiter erarbeitet wird, stehen in der Berliner Veranstaltung bereits zur Diskussion.  Die Studienautoren vom  Institut für Umweltplanung der Universität Hannover zeigen darin, unter welchen Bedingungen eine naturverträgliche erneuerbare Energieversorgung 2050 möglich ist.

Dabei wird mit rückblickenden Szenarien ausgehend vom Jahr 2050 gearbeitet, die mit großen Unsicherheiten behaftet sind und keinesfalls Prognosen darstellen. Sie können aber dazu dienen, möglichst naturverträgliche Handlungsoptionen zur Vollendung der Energiewende aufzuzeigen, so das BMUB in einer eigenen Mitteilung dazu.