Führt das Russengas zum Eklat beim G 20- Gipfel?
„Außer Russland gibt es auf der Welt nicht so viele Orte,
wo Deutschland große Mengen Gas bekommen könnte“, findet der Programmdirektor für Erdgasforschungen beim Oxford Institute for Energy Studies, Jonathan Stern und äußerte dies vor Tagen gegenüber der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg. Die wurde damit gestern, 04. Juli, dann gleich damit, von der von Moskau gesteuerten Agentur Sputniknews zitiert. Und dies vermutlich mit großer Dankbarkeit, steht dieses Thema Russengas, hier ist die neue, geplante Pipeline Nord-Stream 2 gemeint, oder Flüssiggas aus den USA doch morgen, einen Tag vor dem am 07. Juli beginnenden G 20 Gipfel, auf der Tagesordnung des „Polen-Gipfels“ an dem sinnigerweise US-Präsident Donald Trump teilnimmt.
Aus Sicht von Umwelt- und Energie-Report ist ein Eklat auf dem G 20-Gipfel bei diesen harten Interessensgegensätzen nicht mehr auszuschliepßen, mit unübersehbaren Folgen. Auch deshhalb berichten wir ausführlich darüber.
In der Bloomberg –Meldung wird weiter berichtet laut der Beratungsfirma Wood Mackenzie entfielen auf Russland nahezu 40 Prozent aller Gaslieferungen nach Deutschland. Die Experten erwarteten, dass diese Menge bis 2025 die Marke von 50 Prozent übersteigen wird. Analysten der HSBC Holdings prognostizieren ihrerseits, dass ein Fünftel der gesamten Energie in Deutschland auf Gas entfallen wird. Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew sagte demnach vor
kurzem, Europa bräuchte langfristig neue Mengen des Importgases aus zuverlässigen Quellen, und die Pipeline Nord Stream 2 wäre ein „Rettungsring“ für die Europäer.
Zudem sei es Berlins strategisches Ziel, bis 2050 zu 80 Prozent erneuerbare Energiequellen einzusetzen. Damit dieser Übergang aber möglichst reibungslos verlaufe, brauche Deutschland russisches Erdgas.
Derweil wird über den Ausbau der Nord-Stream-Leitung heftig diskutiert, wird in der Sputnik-Meldung bestätigt. Kanzlerin Angela Merkel befürworte dieses Projekt, heißt es da „…und dagegen sind einige europäische Verbündete Berlins sowie Washington, das seine Sanktionen gegen die
Energiekonzerne die mit Russland kooperieren, erweitern will.“
Außerdem formiere sich in der Gegend von Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), wo diese Leitung an das deutsche Pipelinenetz angeschlossen werden soll, Widerstand gegen Nord Stream 2. Fast 160 Beschwerden wurden bereits an die Behörden geschickt. Entsprechende
Anhörungen beginnen, laut Sputnik-Bericht, am 17. Juli. Die Gegend von Greifswald, die hier in der Meldung von Sputnik genannt wird, ist nun zufälligerweise der Wahlkreis von Kanzlerin Merkel.
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