Die Ursache der jüngst festgestellten leicht erhöhten Messwerte von radioaktivem Ruthenium-106 gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Ursprungsort im südlichen Ural zurück, erklärte das Bundesumweltministerium (BMUB)  am vergangenen Sonntag, 08. Oktober.  Darauf deuten Berechnungen des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) hin, so das BMUB, so das Ministerium weiter. Dem widersprach am Montag, 09. Oktober, das Ministerium für öffentliche Sicherheit des russischen Gebiets Tscheljabinsk (Südlicher Ural) und betonte, dass   die in Deutschland gemessene radioaktive Substanz Ruthenium-106 aus dem südlichen Ural

Radioktive Strahlung … dieses Mal ungefährlich, erklärt das Bundesumweltministerium aber …, Bild A. Kassing ,Öl auf Leinwand

stammen könnte, finde in dieser russischen Region keine Bestätigung.  Das Ministerium des russischen Gebietes monierte zugleich es seien für die Vermutung  von deutscher Seite keine Belege vorgelegt worden.

Am Montag, 09. Oktober,  teilte das russische Ministerium weiter mit, dass in der Region selbst kein Austritt von Radioaktivität gemessen worden sei. Im Gebiet Tscheljabinsk befindet sich die Atomanlage Majak. Dort wird spaltbares Material industriemäßig hergestellt. Wie die von Moskau gesteuerte Naxchrichten-Agentur Sputnik-news bereits im April verhgangenen Jahres berichtete dient der Majak-Komplex zur Schaffung und Nutzung von Kernsprengstoff und nuklearer Munition.(wir berichten, s. unten)

„Das Ministerium für öffentliche Sicherheit und der Atomkonzern Rosatom (zu ihm gehört die Anlage “Majak” – Red.) kontrolliert regelmäßig die Strahlung im Gebiet Tscheljabinsk“, sagte der Minister Jewgeni Sawtschenko. „Die Strahlenbelastung ist normal. Es wurde keine Erhöhung der Radioaktivität gemessen.“

Auch das regionale Umweltministerium versicherte, dass kein Ruthenium-106 ausgetreten sei. Diese Substanz sei in der Region nicht nachgewiesen worden, hieß es dort. Selbst wenn die Quelle im Ural gelegen hätte, hätte sich die Substanz nicht über solch ein riesiges Territorium hinaus ausbreiten können, sagte ein Sprecher und wurde mit der Erklärung von der  Nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert.

Ruthenium-106 wird hauptsächlich als Strahlenquelle in der Krebstherapie genutzt, seltener auch in Isotopengeneratoren zur Energieversorgung von Satelliten, heißt es bei Sputnik.

Das Bundesumweltministerium betonte in seiner Erklärung  andere Gebiete im südlichen Russland müssen jedoch weiterhin in Betracht gezogen werden. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk könne aber  als Ursache ausgeschlossen werden, da ausschließlich Ruthenium-106 nachgewiesen wurde. Aufgrund der sehr niedrigen Radioaktivitätskonzentrationen in Deutschland besteht hierzulande keinerlei Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung, so das BMUB.  Das Bundesumweltministerium erwartet angesichts der Tatsache, dass Russland als Ursprungsort der radioaktiven Freisetzung anzunehmen ist, dass sowohl verantwortliche russische Stellen wie auch die IAEA schnellstmöglich zur Aufklärung beitragen und mit belastbaren Informationen für Klarheit über die Ursache der erhöhten Rutheniumwerte sorgen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht : Radioaktive Strahlung aus Russland… – Keine Gesundheitsbedrohung?