Plastikmüll in den Meeren , 70 Prozent sind Kunststoffe, bild bundesreg.

Plastikmüll ist wertvoll. Wird er recycelt, lassen sich Rohstoffe und CO2-Emissionen einsparen. Dennoch werden Kunststoffabfälle in Deutschland überwiegend verbrannt, stellte das Umweltbundesamt erneute fest und  Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA) konstatierte deshalb in den vergangenen Tagen, 25. Oktober,  dazu : „Das Recycling in Deutschland stagniert seit Jahren, obwohl wir deutlich mehr Kunststoffe wiederverwerten könnten. Mit dem Umweltzeichen Blauer Engel fördert das Umweltbundesamt hochwertiges Plastikrecycling – und hilft Verbraucherinnen und Verbrauchern, beim Einkauf nachhaltige und umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen.“

Bereits bei der Konstruktion eines Produktes werden die Weichen für hochwertiges Recycling gestellt, so das UBA.  Der Blaue Engel fordert, dass Produkte wie Laptops oder Staubsauger so gebaut werden, dass sie leicht zerlegbar sind. Denn so lässt sich der Kunststoff einfach von anderen Bestandteilen trennen. Auch verschiedene Kunststoffsorten müssen getrennt werden können, um sortenreine Ausgangsstoffe für neue Produkte zu gewinnen. Der Blaue Engel beschränkt daher die Anzahl und Art der eingesetzten Kunststoffsorten. So sind bei Verpackungen, wie zum Beispiel Shampooflaschen, eine Reihe von Plastikkombinationen für Behälter, Etikett und Deckel ausgeschlossen Sie  behindern  ein Recycling.

Der kuriose und überraschende Wandel: Was gestern eine Shampooflasche war, kann dann schon heute eine praktische Ordnermappe sein.

Plastikprodukte mit dem Blauen Engel müssen, laut UBA,  mindestens 80 Prozent Recyclingkunststoff aus Verbraucherabfällen enthalten. Aktuell sind zum Beispiel Schreibtischzubehör wie Stehsammler, Klarsichthüllen oder Projektmappen mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet, aber auch Gießkannen oder Mülleimer.

Das Recycling in Deutschlaqnd stagniert…;Maria Krautzberger

Schon jetzt trägt so  der Blaue Engel durch seine Kriterien aber auch dazu bei, die Belastung der Umwelt durch Kunststoff und speziell Mikroplastik zu vermindern. Zum Beispiel wird der Blaue Engel für flüssige Waschmittel, Shampoos und Reinigungsmittel nur für mikroplastikfreie Produkte vergeben.

Mit dem Blauen Engel erprobt das  UBA noch anspruchsvolle Umweltstandards, bevor diese zum Teil in  gesetzliche Anforderungen einfließen sollen. Engagierte Unternehmen können mit dem Blauen Engel ihre Vorreiterrolle beweisen. Verbraucherinnen und Verbraucher  sind aber nicht einflusslos in der ganzen Angelegenheit. Sie können durch ihr Kaufverhalten aber auch Einfluss auf umweltfreundliches Design nehmen, betont das UBA

Derzeit gibt es rund 12.000 Produkte mit dem Blauen Engel von 1.500 Unternehmen in 120 verschiedenen Produktgruppen. Produkte mit dem Umweltzeichen reichen von Möbeln und Kaffeemaschinen über Computer und Telefone bis hin zu Sonnenkollektoren und Stadtbusse. Nur die aus Umweltsicht besten Waren und Dienstleistungen einer Produktgruppe erhalten den Blauen Engel.

Für die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit garantiert laut UBA die Jury Umweltzeichen : Hier sind die Mitglieder der Jury:  Das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und die RAL gGmbH. Mitglieder der Jury Umweltzeichen sind: BDI, BUND, DGB, HDE, NABU, vzbv, ZDH, Stiftung Warentest, Medien, Kirchen, Wissenschaft, der Deutsche Städtetag und Vertreterinnen und Vertreter von zwei Bundesländern – aktuell Berlin und Brandenburg – sowie ein Jugendvertreter.