Die CSU sollte sich in Bayern mehr um die Stilllegung des Atom-Pannenmeilers  Gundremmingen als um ihre Personaldebatten kümmern. Das  empfiehlt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und begrüßt die Klage gegen den Weiterbetrieb der Reaktorblöcke B und C des Atomkraftwerkes Gundremmingen. Zwei Privatpersonen, deren Wohnhäuser in der Nähe des Atomkraftwerks Gundremmingen stehen, haben am Mittwoch, 06. Dezember,  gemeinsam mit Anwälten der der Umweltorganisation Greenpeace Klage vor dem Münchner Verwaltungsgericht gegen den Freistaat Bayern eingereicht. Sie wollen erwirken, dass dieser die Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Gundremmingen widerruft.

Sofort abschalten und stilllegen …

„Der Weiterbetrieb des AKW Gundremmingen ist nicht hinnehmbar“,  so Udo Buchholz vom Vorstand des BBU. Zum Schutz der Bevölkerung und zur Vermeidung der weiteren Atommüllproduktion in den beiden Reaktorblöcken sei  die sofortige Stilllegung dringend erforderlich, fordert Buchholz.

Die Klage, die von Greenpeace unterstützt wird, greift zahlreiche Probleme und Gefahren des Reaktorbetriebes auf. Aktuell wurde zudem Ende November ein weiteres Problem bekannt: In einer Medienerklärung des engagierten Vereins „FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.“vom 21.11.2017 heißt es dazu:

„Im AKW Gundremmingen werden seit Jahren Spaltelemente eingesetzt deren Hüllrohre bei der Qualitätskontrolle durchgefallen sind, die aber irrtümlich nicht als Schrott ausgeschleust sondern weiterverarbeitet wurden. Die Ausrede des AKW Betreibers RWE, dass ja in den Jahren nichts passiert sei, ist verantwortungslos.“

 

Eigentlich nicht mehr viel zu lachen …; Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident: …

Das Schweizer Fernsehen hat darüber hinaus Ende der vergangenen Woche im Zusammenhang mit Nachforschungen zum Schweizer AKW Leibstadt herausgefunden, dass bei Areva, dem  Hersteller der  Spaltelemente, unglaubliche Fehler in der Qualitätskontrolle gemacht wurden. Wegen dieser fehlerhaften Spaltelemente ist das Schweizer AKW Leibstadt jetzt abgeschaltet.

Der BBU fordert von der der zuständigen Landesregierung in Bayern die sofortige Stilllegung der beiden Reaktorblöcke Gundremmingen B und C.

„Es ist unerträglich, dass sich die CSU in Bayern in unendlichen Personaldebatten verstrickt und offenbar keine Zeit hat, den Schutz der Bevölkerung und ein Ende der Atommüllproduktion im AKW Gundremmingen zu stoppen“, kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Buchholz.

Das AKW Gundremmingen A ist schon seit 4 Jahrzehnten, seit 1977, nicht mehr am Netz. Anlass der Stilllegung war ein schwerer Störfall.