Mauereidechsen, zahlreiche Schmetterlinge und auch viele seltene Pflanzenarten benötigen offene und besonnte Flächen. Solche offenen und sonnigen Flecken, die freie Sicht und wohlige Wärme vermitteln,  wünschen sich sicher auch  Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Martin Schulz für ihre nun neu beginnenden Sondierungen, ob es wieder eine gemeinsame Zukunft geben kann, fiel uns spontan ein als wir die Meldung des Rhein-Sieg-Kreises vor Weihnachten zu ihrer Natur-Aktion auf den Tisch bekamen. Und in dem Zusammenhang taucht natürlich unter anderen die Frage auf: Wann geht es denn mit den Arbeiten am Pariser Klimaabkommen aktiv weiter?

Finden sie noch ruhige, sonnige Plätze für ihre Sonderierungen? Karik. U + E, pointer

 

Bei den Freistellungsarbeiten im Kreis werden bis zum Februar zum Beispiel Bäume gerodet und Büsche zurückgeschnitten; „ …immer mit dem Ziel des Naturschutzes“, erklärte Georg Persch, Leiter des Projekts chance7 beim Rhein-Sieg-Kreis, das die Arbeiten initiiert hatte und nun koordiniert.

Welche Chancen haben Merkel und Schulz? Bei ihnen ist das nicht so einfach zu handhaben wie im Kreis. Roden oder gar mit Glyphosat bekämpfen geht nicht. Auch wenn CSU-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt in Brüssel Grünes Licht für die Verlängerung des Glyphosat- Einsatzes gegeben hat.   Sie bleiben  deshalb dicht umstellt von Gegnern einer neuen Gemeinsamkeit. Die dominanten Gewächse in der CSU, der Schwesterpartei von Merkels CDU,  behaupten ihren Platz, lassen sich nicht beschneiden oder verdrängen. Der CDU-und CSU- Nachwuchs drängt nach vorn: Jens Spahn zum Beispiel, CDU-Finanzstaatssekretär, versucht Merkel vom sonnigen Platz zu verdrängen. Und so lauern andere um sich für  sonnige Plätze eine gute Ausga ngsposition zu verschaffen.   Offene und sonnige gemeinsame Plätze für Neues sind so  noch nicht zu erkennen. Auch wirft die Basis bei der SPD viel Schatten auf ein mögliches neues Gewächs mit dem Namen Groko. Ob die neue Regierung bis Ende Februar steht ist mehr als fraglich.

Im Rhein-Sieg-Kreis ist es da schon einfacher: Da verfährt man rigoros mit den  besonderen Biotopen wie den alten Steinbrüchen am Stenzelberg (Königswinter) oder der großen, zugewachsenen Trockenmauer im Bereich Menzenberg (Bad Honnef) die zu den aktuellen Projektflächen gehören, heißt es in der Meldung dazu.

Würden die Freistellungsarbeiten nicht durchgeführt, würden die Flächen mit Gebüschen und Brombeeren großflächig zuwachsen und die Lebensräume für viele seltene Arten wie die Mauereidechse gingen verloren. Für Wanderer und Erholungssuchende sind solche Landschaften, wie z.B. am Stenzelberg, eine willkommene Abwechslung und für den Natur- und Artenschutz absolut notwendig.

Darum geht es bei Merkel und Schulz nun überhaupt nicht. Das alte Groko-Gewächs wollen Viele nicht mehr sehen und klagen es überwuchere und überschatte die vielen demokratischen Neugewächse, die sich zum Beispiel bei einem neuen, kleinwüchsigen Gewächs ergäben: Einer Minderheitsregierung zum Beispiel.