Das Oberlandesgericht Hamm hat im Verfahren des peruanischen Bergführers und Kleinbauern Saúl Luciano Lliuya RWE  jetzt unmissverständlich klargestellt: Große Emittenten können für Folgen des Klimawandels zur Verantwortung gezogen werden. „Klimaschäden können eine Unternehmenshaftung begründen”, folgerte sogleich  die Anwältin des peruanisdchen Bauern  Roda Verheyen (Hamburg).

Vorreiter für E-Mobilität … mit Kohlestrom..; NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Insbesondere sei es irrelevant, ob viele Störer gemeinsam den Klimawandel und damit die Gletscherschmelze verantworten: „Von dem Vorhandensein von mehreren Störern kann nicht auf die Unmöglichkeit der Störungsbeseitigung gefolgert werden“, heißt es da im Gerichtsbeschluss.    Entgegen der Meinung von RWE sei auch die Haftung nicht dadurch ausgeschlossen, dass die Kohleverstromung in Deutschland zur Daseinsvorsorge beitrage.

Hat diese bisher geäußerte Rechtsauffassung  des Gerichts dann nicht auch  Auswirkungen auf Deutschland, die Emission der Braunkohlen-Kraftwerke oder vor allem auch auf Diesel-Gate?!

Europaweit sterben einer neuen Untersuchung zufolge jedes Jahr etwa 10.000 Menschen an den Folgen von Stickoxiden und Feinstaub aus Dieselmotoren. Die Wissenschaftler aus Österreich, den

„Klimaschäden können eine Unternehmenshaftung begründen”, Anwältin Roda Verheyen, bild germanwatch

Niederlanden, Schweden und Norwegen  erklärten zum Beispiel im September vergangenen Jahres zu ihrer da bekannt gewordenen Untersuchung sogar, etwa die Hälfte der Todesopfer gehe direkt auf die Abgasmanipulationen von VW und Co. zurück.

Das wissenschaftliche Team um Susan Anenberg von der Organisation Environmental Health Analytics (LLC) in Washington  stellte nun fest:

Dieselautos verursachen in den EU-Ländern etwa 60 Prozent des Mehrausstoßes an Stickoxiden pro Jahr. “Europa trägt unter den größten Automärkten die größte Gesundheitslast durch zusätzliche Stickoxid-Emmissionen”, sagte ICCT-Experte und Mitautor Ray Minjares. Von den 28.500 vorzeitigen Todesfällen durch Stickoxide aus Dieselabgasen in der EU entfallen demnach rund 11.400 auf den Zusatzausstoß infolge nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte.

Erhält die  bisher bekannt gewordene Einschätzung  des Oberlandesgerichts Hamm  und der Prozess des peruanischen Bauern nicht durch diese Veröffentlichungen eine ganz andere Dimension?!