Das österreichische Gas- und Ölunternehmen OMV will trotz Sanktionen  und auch trotz des Skandals um den Giftanschlag auf einen Ex-Spion dem russischen Markt die Treue halten. Auch Ex-Umweltminister Jürgen Trittin hält an der Russengas-Pipeline Nord-Stream 2 fest. Die  Strategie des österreichischen Ölkonzerns wurde von Konzernchef Rainer Seele am Dienstag in London vorgestellt und über die dann auch sogleich die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik- news berichtete.

OMV-Vorstandsvorsitzender Rainer Seele: Eines muss klar sein ...Ohne Russlands Gas geht es nicht
OMV-Vorstandsvorsitzender Rainer Seele: Eines muss klar sein …Ohne Russlands Gas geht es nicht

„Wir stehen dazu“, erklärte Vorstandschef Seele in London zitiert Sputnik den  „Ostexperte“. Zwar hänge die Strategie des Konzerns nicht vom Bau der neuen Verbindung Nord-Stream 2 ab, jedoch sei sie ein essentieller Baustein zur Sicherung der europäischen Energieversorgung. Neben Wintershall, Engie, Uniper und Shell ist OMV einer der wichtigsten Geldgeber für  Nord-Stream 2.

Jede neue Kapazität führt zu mehr Energiesicherheit in Europa…

…und stärkt den Wettbewerb“, erklärte Seele weiter. Bereits 324 Millionen Euro investierte der Konzern in die Pipeline.

Darüber hinaus soll die Partnerschaft mit dem russischen Energieriesen Gazprom weiter ausgebaut werden. 2016 hatten beide Unternehmen einen groß angelegten Austausch von Anteilen vereinbart. OMV soll eine knapp 25-prozentige Beteiligung am westsibirischen Ölfeld Urengoi erhalten. Im Gegenzug soll Gazprom einen 38,5-prozentigen Anteil an der norwegischen OMV-Tochter Norge und

Dann müssen wir gewaltig bei Gas sparen ...; Jürgen Trittin
Dann müssen wir gewaltig bei Gas sparen …; Jürgen Trittin

somit Zugang zu Nordseeöl erhalten.

Erstaunlich offen bestätigte auch der grüne Ex-Umweltminister Jürgen Trittin in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung spare Europa nicht erheblich mehr Gas ein, so sei es auf noch mehr Importe, zum Beispiel durch eine weitere Pipeline aus Russland wie Nord-Stream 2 angewiesen. Trittin positioniert sich damit  in einen Gegensatz zu Grünen –Fraktionsvize Oliver Krischer. Der erklärte inzwischen “Nord Stream 2 konterkariere nicht nur die europäische Einheit „… und unsere Klimaziele“, sondern, und jetzt wird es komisch: „… werde für Deutschland sündhaft teuer”.  Da hat sich der Grüne nicht richtig schlau gemacht. Teuer wird es, wenn wir Flüssiggas aus den USA importieren.