Der Aufsichtsrat des russischen Gasgiganten Gazprom stimmte bereits am 23. März der Ernennung von Mikhail Putin zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom zu und wählte ihn in den Vorstand mit einer Amtszeit von 5 Jahren. Das teilte der Konzern, dem ein sehr enger Vertrauter des Kreml-Chefs Wladimir Putin, Alexej Miller, als Chef vorsteht, mit. Zur Erinnerung: Chef des Verwaltungsrates bei dem Gazprom Unternehmen, der neuen, geplanten Gas-Pipeline „Nord-Stream 2,  ist Altkanzler Gerd Schröder.

Neffe Michail Putin gehört nun zur Gas-Connection
Putin-Neffe Michail Putin gehört nun zur Gas-Connection, bild Gazprom

Michail Putin ist der Sohn eines Cousins von Wladimir Putin. Der Kreml Chef schart  um sich verschiedene ihm treu ergebene Oligarchen-Clans und sonstige nützliche Freunde. Zu seinen „nützlichen Freunden“ zählen unter anderen die Mitglieder der Datschen-Kooperative Osero, die Putin mit sieben anderen 1996 gegründet hat, und seine alten Judopartner Gennadi Timtschenko sowie Boris und Arkadi Rotenberg. Timtschenko ist Mitgründer der Firma Gunvor, die sich schnell von einer Klitsche zum viertgrößten Ölhandelskonzern der Welt entwickelt hat, berichtete schon vor längerer Zeit die deutsche Ausgabe von Le Monde diplomatique.

Putins Cousin Igor war zum Beispiel Vizepräsident der Master Bank und steht heute an der Spitze eines obskuren Fonds für die „Förderung und Entwicklung der Industrie in den Regionen“; der Neffe des Präsidenten und Sohn Igors, Michail saß bisher  im Aufsichtsrat des Versicherungskonzerns Sogaz.

Andrei Fursenko, ehemals Erziehungsminister und heute Berater im Präsidentenamt, zählt zur Petersburger-Connection,  ist der Bruder von Sergei Fursenko, der ebenfalls zu Putins Datscha-Kooperative gehört und heute Direktor einer Gazprom-Tochter ist, so Le Monde. Sergei war auch Präsident des russischen Fußballverbandes und trat 2012 nach dem Ausscheiden der russischen mannschaft aus der Europameisterschaft zurück.