Der Konflikt um das Projekt Nord Stream 2 ist laut Klaus Ernst (LINKE), Chef des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Bundestag, von den USA absichtlich angeheizt, um die russische Konkurrenz  aus dem europäischen Gasmarkt zu verdrängen.

Der Konflikt um Nord-Stream 2 wird von den USA angeheizt, Klaus Ernst(rechts) mit Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki der für eine Annäherung an Russland steht

Dennoch: „Nord Stream 2 würde offensichtlich eine günstigere Alternative sein, als die vorhandenen Transportwege durch das ukrainische UKDS-System“, sagte Ernst auf einer internationalen Konferenz unter dem Motto „Aussichten für Wirtschaftskooperation Russland-EU. Die Gasfrage“.

„Dieser Konflikt ist massiv beeinflusst durch das Interesse der USA, zum Teil gefracktes LNG-Gas in großer Masse in Europa abzusetzen“, erklärte Ernst demnach auch.

Die amerikanische Haltung widerspreche grundsätzlich europäischen und deutschen Interessen, betonte Ernst weiter. Es sei bekannt, dass Flüssiggas umweltschädlich gefördert werde. Es gäbe bei weitem umweltfreundlicheres Erdgas wie zum Beispiel das aus Sibirien.

„Auch die Position der EU-Kommission Nord Stream 2 zu beenden oder zu verhindern, entspricht mehr dem amerikanischen als dem europäischen Interesse“, so Ernst weiter. Die USA hätten ihm zufolge schon immer versucht, den Bau von Pipelines aus Russland nach Europa zu behindern. Das sei seit den 1970er Jahren der Fall. Doch: „Generell sind vernünftige wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland für beide Länder von Vorteil“., konstatierte Ernst.

Das Gas-Pipeline Projekt Nord-Stream 2 wird von der Nord Stream 2 AG umgesetzt. Der russische Gasgigant Gazprom verfügt über 51 Prozent der Aktienanteile dieser AG. Bis Ende 2019 ist die Inbetriebnahme der Pipeline geplant. Ihre Kapazität soll 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erreichen.

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