19 russische Regionen mit einer Fläche von fast 60.000 Quadratkilometern waren von der radioaktiven Verseuchung (…nach dem Super-Gau )morgen, 26. April , vor 32 Jahren in Tschernobyl betroffen, berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news bereits kürzlich und veröffentlichte eine Serie ungewöhnlicher Fotos von  heute aus dem betroffenen Gebiet . Die Fotos machte der  Fotograf Wladimir Migutin, der die Sperrzone mit einem Infrarotfilter aufnahm.

Hinterlassenschaften eines Super-Gaus, Foto Vladimir Migutin

Laut einer Version, so heißt es im Sputnik-Bericht,  ereignete sich die Havarie wegen eines Fehlers des AKW-Personals, laut der zweiten Version soll der Reaktor nicht den Sicherheitsvorschriften entsprochen haben. Wie auch immer:  Die Regierung der Ukraine beschloss im vergangenen Jahr, die Infrastruktur in diesem Gebiet zu entwickeln und wissenschaftliche Studien dazu zu organisieren.

Der BundesverbandBürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist daraufhin, dass  die Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl bis heute spürbar sind und nimmt den damaligen Super- Gau zum Anlass auf die heutigen Mängel deutscher Atommeiler hinzuweisen.  Demnach hat sich wenige Tage vor dem 32. Jahrestag des Katastrophenbeginns erneut im  AKW Lingen 2 (AKW Emsland) ein meldepflichtiger Vorfall ereignet. Udo Buchholz vom Vorstand des BBU mahnt : „Das AKW Emsland ist schon rund 30 Jahre am Netz und die Zahl der Pannen steigt. In den letzten Monaten wurden gleich mehrere Vorkommnisse bekannt, das ist alles andere als beruhigend.“

Am Donnerstag, 26. April,  wird deshalb in Lingen mit einer Mahnwache vor dem Alten Rathaus an Tschernobyl erinnert. Gleichzeitig wird gegen den Weiterbetrieb des AKW Lingen 2 und der benachbarten Brennelementefabrik demonstriert. In der Brennelementefabrik wird auch

Der 32. Jahrestag des Tschernobyl-Desasters wäre ein gutes Datum dafür ...
Der 32. Jahrestag des Tschernobyl-Desasters wäre ein gutes Datum dafür …

Nuklearbrennstoff für belgische Atomreaktoren produziert. „Die Landesregierung in Hannover und die Bundesregierung müssen das AKW in Lingen und die Brennelementeproduktion unverzüglich stoppen. Der 32. Tschernobyl-Jahrestag wäre dafür ein gutes Datum“, betont Udo Buchholz.

Nach Informationen des Niedersächsischen Umweltministeriums wurde beim AKW Lingen 2 im Rahmen einer Übertragbarkeitsprüfung festgestellt, „dass die Dichtungen eines Umluftkühlers in einem Nebenkühlwasser-Pumpenbauwerk nicht korrekt montiert waren. Folge war eine verringerte Leistung des Kühlers. Die Dichtungen wurden umgehend ausgetauscht. Die Umluftanlagen haben die Aufgabe, die Abwärme der in den zugehörigen Räumen befindlichen Kühlwasserpumpen abzuführen.“