Rückt Energie nun doch  mehr  in den Mittelpunkt der Politik? Die geplante neue Gaspipeline Nord-Stream 2- von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland- wurde  bisher auch von Bundeskanzlerin Merkel als ein ausschließliches Projekt der beteiligten Wirtschaftsunternehmen betrachtet.

Nord-Stream 2 im Sinne Europas...; Außenminister Lawrow
Nord-Stream 2 im Interesse Europas…; Außenminister Lawrow

Nun rückte es auch bei den Gesprächen zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem deutschen Außenminister  Heiko Mass in den zentralen Blickwinkel. Rückt man angesichts der Affront-Politik des US-Präsidenten gegenüber seinen bisherigen  europäischen Partnern enger zusammen? So stellte Lawrow  bei der anschließenden Pressekonferenz nach dem Besuch von Maas klar: „Auch die neue Bundesregierung unterstützt nach wie vor den Bau des Energieprojekts Nordstream 2, welches die Energieversorgung Europas garantiert.“ Lawrow bezeichnete Nordstream 2 auch als ein Projekt im “Interesse Europas”.

Maas wiederholte bei der Pressekonferenz den Standpunkt Deutschlands, am Nuklearabkommen mit dem Iran festzuhalten, auch nachdem die USA ihren Ausstieg erklärten. Lawrow betonte, dass beim Erhalt des JCPOA nicht nur um Aufhebung von Sanktionen geht. Es geht um die Stabilität der Region und die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen. “Der Schaden ist sehr beträchtlich”, sagte Lawrow.

Man sollte daran denken, dass ein Großteil der Welt Handel mit dem Iran betreibt. Maas sagte, dass Deutschland mit den USA in Kontakt stünde, um über die anstehenden Sanktionen gegen den Iran zu sprechen und darüber, “wie die Perspektive sein wird für diejenigen, die schon da sind”. Ziel sei es nun, dass der Iran im Abkommen verbleibt. Noch sei nicht bekannt, welche Konsequenzen der Ausstieg der Amerikaner für die Geschäfte im Iran hat.