Jetzt werden Hintergründe bekannt: aktualis. 25.Mai 10.50 Uhr. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende April bei ihrem Besuch von US-Präsident Donald Trump auf der Pressekonferenz im Weißen Haus ein wenig  herumdruckste, ging es auch um ein großes Streitthema zwischen den USA und Deutschland: “Nord Stream 2”, die geplante Erdgaspipeline die von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland geführt werden soll.

Leichtes Stocken … verursacht durch das Thema Nord-Stream 2…; Angela Merkel und Donald Trump im WhiteHouse, Bild Steffen Kugler BBildst.

Das Thema  und der Merkel-Moment erhalten  jetzt eine ganz besondere Bedeutung, nachdem bekannt geworden ist, dass einer der großen Widersacher gegen das Projekt, der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, 400.000 Dollar an Trumps Anwalt Michael Cohen gezahlt  haben soll, um ein Treffen zwischen einem anderen Widersacher gegen dieses Gas-Projekt, Trump und Poroschenko zu arrangieren.

Das hat dann ja auch geklappt. Im Juni vergangenen Jahres trafen sich damit zwei Gegner des Nord-Stream 2-Projektes in Washington. Der US-Präsident Donald Trump hatte bereits  beim Treffen mit Angela Merkel im vorigen Monat ein neues Handelsabkommen mit der EU im Gegenzug für die Einstellung von Deutschlands Unterstützung der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. Dies meldete dann der Nachrichtensender N-TV unter Berufung auf US-amerikanische und europäische Regierungsbeamte.

Der ukrainische Staatschef Poroschenko wiederum  hatte dem britischen Sender BBC zufolge schon eine Zeit lang versucht, ein Treffen mit Trump zu bekommen, seine eigenen Lobbyisten hätten es aber nicht hinbekommen. Daher habe sich ein ehemaliger Mitarbeiter des Präsidenten mit Hilfe eines

Gegen Nord-Stream 2..?, Petro Poroschenko, Präsident Ukraine
Gegen Nord-Stream 2..!, Petro Poroschenko, Präsident Ukraine

ukrainischen Parlamentsabgeordneten an Cohen gewandt. Cohen wiederum war aber laut BBC nicht als Lobbyist für die ukrainische Regierung in Washington registriert. Das müsste er nach US-amerikanischem Recht aber sein, um Zahlungen annehmen zu können. Damit erhält dieser gesamte Vorgang innerhalb der USA noch eine ganz besondere Bedeutung, deren Folgen noch nicht abzusehen sind.

Die Ukraine stemmt sich gegen das Nord-Stream 2-Projekt weil die neue Gasleitung dann direkt durch die Ostsee an der Ukraine vorbei die Ukraine als Gastransitland ausschalten könnte. Damit entgingen ihr jährliche Transitgebühren in Höhe von ca 2 Mrd Euro. Die USA wiederum haben Interesse Europa in großem Stil mit Flüssiggas zu beliefern und gut daran zu verdienen. In jedem Fall würde das Gas teurer als das, welches Europa aus Russland oder Norwegen bezieht. Ganz zu schweigen von “The Donals”  Wutwolke die  über solchen LNG-Deals schwebt und die sich entlädt, wenn dem “Deal-Maker” Trump irgendetwas nicht schmeckt an dem bestehenden Deal.