Auch den Umweltanforderungen ist inzwischen nach Angaben des russischen Gasgiganten Gazprom Rechnung getragen worden: Nun hat  der Energiekonzern  am vergangenen Montag, 30. April,  die Fertigstellung des Meeresabschnitts des ersten Strangs der Gaspipeline Turkish Stream bekannt gegeben.

Im Juni 2017 gab Wladimir Putin den Startschuss zum Bau der Pipeline ...; bild serjej guneew
Im Juni 2017 gab Wladimir Putin den Startschuss zum Bau der Pipeline …; bild serjej guneew

„Heute ist an der türkischen Schwarzmeer-Küste die Tiefsee-Verlegung des Meeresabschnitts des ersten Strangs der Gaspipeline Turkish Stream zu Ende gegangen“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens dazu. Zurzeit werde im Raum von Kiyiköy, einem kleinen Dorf im türkischen Thrakien an der  Schwarzmeerküste, ein Empfangsterminal errichtet.

„Mit dem Ende der Bauarbeiten an den Anlandungspunkten werden die Arbeiten am ersten  Pipelinestrang vollkommen abgeschlossen sein“, so Gazprom. Zurzeit wird im Raum von Kiyiköy, einem kleinen Dorf im türkischen Thrakien an der  Schwarzmeerküste, ein Empfangsterminal errichtet.

Beim Bau des Meeresabschnittes wurde das weltgrößte Rohrlegeschiff „Pioneering Spirit“ des schweizerischen Offshore-Dienstleister Allseas eingesetzt. Dasselbe Schiff soll auch für die Verlegung des Meeresabschnittes des zweiten Strangs im dritten Quartal 2018 die Arbeiten erledigen.

Gazprom betonte es läge ein hohes Bautempo vor. Denn: Es seien bereits 1.162 Kilometer der beiden Stränge der Unterwasser-Pipeline errichtet worden – etwa 62 Prozent der gesamten Leitungslänge.

Turkish Stream sieht den Verlauf einer Gaspipeline auf dem Schwarzmeergrund vor, die aus zwei Strängen mit einer Kapazität von jeweils 15,75 Milliarden Kubikmeter besteht. Der erste Strang ist für Gaslieferungen an die Türkei bestimmt, der zweite an die Länder Süd- und Südosteuropas. Die Bauarbeiten sollen im Dezember 2019 abgeschlossen werden. Dem russischen Gasgiganten Gazprom wird der ganze Meeresabschnitt gehören. Zudem übernimmt  der Konzern die Finanzierung des Pipelinebaus von beiden Richtungen allein. Für die Gastransportinfrastruktur wird in der Türkei die türkische Firma Botas zuständig sein.

Die geschätzten Kosten wurden vor Kurzem von sechs auf sieben Milliarden US-Dollar (ca. 5,7 Milliarden Euro) erhöht. – Die Kehrseite des Baus für andere Staaten sieht so aus: „Allein die Inbetriebnahme des ersten Stranges von Turkish Stream wird den ukrainischen Fiskus um etwa halbe Milliarde US-Dollar im Jahr erleichtern“, hatte der Chef der ukrainischen Öl- und Gaskonzerns Naftogaz, Andrej Kobolew,

Die Ukraine verliert eine halbe Milliarde...; Andrej Kobolew
Die Ukraine verliert eine halbe Milliarde…; Andrej Kobolew, bild sputnik …alexander Maximenko

kürzlich erklärt. In aller Deutlichkeit  formulierte er auch: Verlierer sei  die Ukraine, deren Gaspipelinenetz, das noch vor wenigen Jahren das Rückgrat des Staates war, sich unweigerlich in einen nutzlosen Metallhaufen verwandeln wird.

Die USA haben  sowohl den geplanten Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2, die Pipeline soll russisches Gas direkt von Russland direkt nach Deutschland durch die Ostsee transportieren, wie auch Turkish-Stream immer wieder kritisiert. Beide Pipelines umgehen die Ukraine die bisher als Transitland für russisches Gas in Richtung Europa mehrere Milliarden Euro kassiert hatte. Die Nachteile dieser Transitfunktion der Ukraine bekam Europa aber auch deutlich zu spüren. ( Umwelt- und Energie-Report hat immer wieder berichtet)