Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat mit ihrer gestrigen, aktuellen Erklärung,13. Juni, eingestanden: Die Bundesregierung hat mit dem am selben Tag verabschiedeten Klimaschutzbericht dokumentiert, dass die Klimaschutzziele um satte 20 Prozent verfehlt werden. Umwelt- und Energie-Report hat berichtet:Klimaschutzziel wird um satte 20 Prozent verfehlt

Nicht sitzen bleiben... mitmachen, Svenja Schulze
Lächelnd lässt sich so etwas besser eingestehen: Svenja Schulze  gesteht eine viel größere Lücke bei den Klimazielen  als ursprünglich angenommen, Svenja Schulze

Aber  die Ministerin, die gerne damit operiert, dass zwischen Ziel und 40 Prozent und Fakt, dass nur 32 Prozent erreicht werden, also “nur eine Lücke” von ca 8 Prozent entsteht,   findet dann auch Erklärungen dafür und analysiert:  „Dass die Lücke so viel größer ist als ursprünglich prognostiziert, liegt an mehreren Faktoren: Erstens wurde überschätzt, um wie viele Tonnen die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen den CO2-Ausstoß mindern.“ Und dann benennt sie  besonders den Verkehrssektor als einen bedeutenden Schuldigen. Aber auch  die Wirtschaft sei deutlich stärker gewachsen als vorhergesagt. Und Drittens, damit hat dann wohl niemand gerechnet:  Ist die Bevölkerung stärker gewachsen als gedacht. Und dann bilanziert sie ganz nüchtern, ohne Angst vor der Wucht ihrer Feststellung:  „Aktuelle Trends, unter anderem bei der Wirtschaftsleistung und beim Verkehrsaufkommen, lassen befürchten, dass die Lücke sogar noch größer als die derzeit geschätzten 8 Prozentpunkte ausfallen wird.“

2014 hatte die Bundesregierung erstmals eine Lücke bei der Zielerreichung beziffert. Um sie zu schließen, wurden damals das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 sowie der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschlossen, blickt Schulze in ihrer Erklärung zurück.  Die Maßnahmen sollten zusätzliche Minderungen in einer Größenordnung von 62 bis 78 Millionen Tonnen CO2 erbringen. Der Klimaschutzbericht zeigt aber nun, dass diese Maßnahmenpakete im Jahr 2020 maximal 52 Millionen Tonnen CO2 einsparen werden, also zwei Drittel des ursprünglichen Zielwertes. Das liegt, laut Schulze, daran, dass einige Maßnahmen bislang noch nicht den gewünschten Effekt erreicht haben. Das gilt für alle Sektoren, insbesondere für den Verkehrssektor und den Gebäudesektor.

Der Klimaschutzbericht listet die zirka 110 Maßnahmen auf und stellt detailliert dar, welche CO2-Einsparung diese Maßnahmen im Jahr 2020 voraussichtlich haben werden. Diese Quantifizierung wird durch ein wissenschaftliches Konsortium durchgeführt.