Ein Gericht in Stockholm hat die Beschlagnahme der holländischen Aktiva des russischen Energiekonzerns Gazprom beschlossen. Damit soll der Schadenersatz an den ukrainischen Versorger Naftogaz beglichen werden, zu dem Gazprom verurteilt worden war. Auch die Anteile an Nord Stream 2 sollen eingefroren werden, wie Naftogaz am Dienstag, 05. Juni,  mitteilte, berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Gazpromchef Alexej Miller: Besorgt oder …denkt er an ganz andere Dinge…?

Das Handelsgericht in Stockholm hatte am 28. Februar einer Klage von Naftogaz gegen Gazprom stattgegeben und den russischen Energiekonzern verpflichtet, Naftogaz 2,56 Milliarden US-Dollar als Ausgleich zu zahlen – als Begründung wurde festgestellt: Russland habe weniger Gas durchgeleitet als vereinbart. Gazprom focht diese Entscheidung an und forderte eine Aufhebung des Urteils zu dem Transitvertrag mit der Ukraine.

Naftogaz habe laut eigener Pressestelle vorige Woche am schwedischen Gericht das Gesuch eingereicht, Gazprom-Anteile in seinen holländischen Tochtergesellschaften beschlagnahmen zu können. Dem Antrag sei stattgegeben worden, berichtete Sputnik ebenfalls.

Außerdem sollen die Anteile an Pipeline-Projekten Nord Stream AG und Nord-Stream 2 AG des russischen Staatskonzerns eingefroren werden, so Naftogaz.

Ende Mai hatte Gazprom bestätigt, das Naftogaz Aktivitäten zur Zwangseintreibung der notwendigen Summe unternimmt.