aktualis. Montag 04.06.12.15. Uhr! Die US-Regierung steht kurz vor der Entscheidung, jene EU-Unternehmen, die mit dem Nord Stream-2-Projekt in Verbindung stehen, mit Sanktionen zu belegen. Dies berichtet die renommierte US-Zeitschrift „Foreign Policy” unter Verweis auf anonyme Quellen.

Diese Europäer, vor allem die Deutschen müssen Nord-Stream 2 stoppen ...; Donald Trumps Sicht auf das Gaspipeline-Projekt
Diese Europäer, vor allem die Deutschen müssen Nord-Stream 2 stoppen …haben wir bereits berichtet; Donald Trumps Sicht auf das Gaspipeline-Projekt

Das Magazin wird von der Washington Post herausgegeben. Der Bericht der Zeitschrift wurde zeitgleich  – vor allem auch wegen des Renommees des Blattes –  von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert.

Die Sanktionen sind demnach aus Sicht von vielen ranghohen US-Politikern die derzeit wahrscheinlichste Option, um den Gaspipeline-Bau zu blockieren. Es ist damit zu rechnen, dass US-Präsident Trump beim G-7-Gipfel am kommenden Wochenende das Thema gegenüber der EU-Kommission entsprechend zur Sprache birngt. Wir haben bereits berichtet, dass US-Präsident Donald Trump beim jüngsten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington darauf gedrängt hatte die Kanzlerin solle dafür sorgen, dass die Pipeline gestoppt wird. Jetzt wurde noch bekannt, dass die EU bei ihrem Gipfel in Sofia Mitte Mai ein Angebot an Trump zurecht gezimmert hatte das darauf hinaus lief Trump solle auf die Strafzölle gegen die EU verzichten, dann sei man unter anderem bereit, über den Kauf von US-Flüssiggas zu reden.

Zurück zur ganz aktuellen Entwicklung die wir eingangs beschrieben haben: Die europäischen Firmen würden „auf eigene Rechnung und eigenes Risiko“ gemeinsame Geschäfte mit den russischen Unternehmen aus dem Energiesektor tätigen, erklärte  gemäß Bericht der US-Zeitschrift „Foreign Policy” eine Sprecherin des US-Außenministeriums. Betont wurde danach zudem: „Wir haben deutlich gemacht, dass jene Unternehmen, die etwas mit russischen Energieexporten über Pipelines zu tun haben, unter die Kategorie hoher Sanktionsrisiken fallen“.

„Man hat alles aufs Spiel gesetzt. Die USA versuchen nun auf der Regierungsebene, Nord Stream-2 zu stoppen“, sagte, laut Sputnik,  ein Insider. Das Ziel der US-Regierung in diesem Fall sei es, den wirtschaftlichen Einfluss Russlands in Europa zu schwächen, so ein Vertreter des Nationalen

Aktueller Routenverlauf von Nord-Stream und alternative Anlandungen usw

Sicherheitsrates der USA. Die bekannt gewordenen Einschätzungen aus dem Insiderkreis des Weißen Hauses sollten nicht überraschen. Schon lange ist bekannt, dass es im Weißen haus viele Leaks gibt und dass dort viele Gruppierungen gegeneinander agieren.

Ein EU-Diplomat stellte gegenüber der „Foreign Policy“ fest, dass die US-Sanktionen der einzige Faktor seien, der Russland am Bau der Gaspipeline hindern könnte. „Sollte es nicht zu harten Maßnahmen seitens der US-Regierung kommen, wird es Nord Stream-2 sowieso geben“, fügte er hinzu.

Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau von zwei Strängen mit einer Durchsatzkapazität von insgesamt 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr auf dem Grund der Ostsee direkt zwischen Russland und Deutschland vor. Die neue Leitung soll parallel zur bestehenden Pipeline Nord Stream verlaufen. Der Gesamtwert des Projekts wird von Experten mit 9,5 Milliarden Euro veranschlagt. Neben dem russischen Gaskonzern Gazprom sind auch europäische Partner wie Shell, OMV, Engie, Uniper und Wintershall beteiligt.