Gase und Gasinfrastrukturen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, unser Energiesystem auch in Zukunft stabil zu halten. Mit der Power-to-Gas-Technologie können wir Ökostrom langfristig speichern und Netzengpässe vermeiden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Gerald Linke, gestern, Mittwoch 06. Juni,  im Rahmen der DVGW-Konferenz „Sektorenkopplung konkret“ in Berlin.

Transformationspfade sind deutlich kostengünstiger ; Prof. Dr.Gerd Linke
Transformationspfade sind deutlich kostengünstiger ; Prof. Dr.Gerd Linke

Indem zwei bislang weitgehend getrennte Sektoren gekoppelt werden, könnten erneuerbare Energien in allen Bereichen zum Einsatz kommen, erläuterte Linke noch einmal.  Das bedeute dann konkret:  Mehr Klimaschutz mit Gas und Strom für Wärme, Verkehr und Industrie. Solche Transformationspfade mit einem breiten Technologie- und Energieträgermix sind, laut Linke,  zudem deutlich kostengünstiger als solche, die verstärkt auf strombasierte Anwendungen setzen.“

Linke forderte gleichzeitig zu einem ökologisch und ökonomisch orientierten Wettbewerb zwischen den verschiedenen Energieinfrastrukturen, Energieträgern und Anwendungsbereichen auf. Der DVGW ist sich sicher, dass sich Technologiemixszenarien im Vergleich als robuster erweisen. Sie bauten stärker auf bestehende Infrastrukturen auf  und erreichten so mehr gesellschaftliche Akzeptanz. treffen. Zu diesem Schluss kämen nicht nur die aktuellen DVGW- Studien, sondern auch die  dena-Leitstudie.

In den Elektrifizierungsszenarien sind dagegen mehr Flächen für den Ausbau von Wind- und Solaranlagen und ein stärkerer Ausbau des Stromnetzes erforderlich, während in den sogenannten Technologie-Mixszenarien die „Neuen“ besser zu integrieren seien.  Insgesamt können, laut DVGW -Erklärung,  die Transformationspfade mit einem breiten Technologie- und Energieträgermix bis 2050 um bis zu 600 Milliarden Euro kostengünstiger sein als solche, die schwerpunktmäßig auf strombasierte Anwendungen setzen, so beschreibt es auch die dena-Studie, an der auch der DVGW beteiligt war.

„Dabei ist wichtig, dass gerade Technologien wie Power-to-Gas und andere Sektorenkopplungselemente energierechtlich nicht als Letztverbraucher eingestuft werden. Sie müssen entsprechend ihrer systemischen Funktion im Ordnungsrahmen als verbindendes Element der Sektoren behandelt werden. Damit sollten sie auch von Umlagen, Abgaben oder Steuern, die im Zusammenhang mit Erzeugung, Transport oder Verbrauch von Energie stehen, weitgehend ausgenommen werden“, so Linke.